Der größte Software-Konzern der Welt zieht gegen Motorola vor Gericht: Microsoft wirft dem Handyhersteller vor, neun Patente zu verletzen. Laut Experten richtet sich die Offensive aber letztlich vor allem gegen Google.
Motorola- Smartphone: Microsoft sieht Windows-Patente verletzt
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New York - In der Mobilfunkbranche gibt es Zoff: Der Software-Riese Microsoft verklagt den amerikanischen Handyproduzenten Motorola. Der Windows-Konzern wirft Motorola vor, neun Microsoft-Patente zu verletzten. Branchenbeobachter sehen jedoch Googles Smartphone-Betriebssystem Android als eigentliches Ziel hinter dem Angriff. Denn als Beispiel für die Verstöße nennt Microsoft Android-Handys wie das Motorola Droid 2.
Microsoft bringt in wenigen Wochen ein eigenes Mobilfunk-Betriebssystem Windows Phone 7 auf den Markt. Der weltgrößte Software-Konzern ist im Handymarkt in den vergangenen Jahren zunehmend unter Druck geraten. Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner hat das aktuelle mobile Windows bei Smartphones nur noch einen Marktanteil von weltweit fünf Prozent.
Bei den Microsoft-Patenten aus der 243 Seiten umfassenden Klageschrift vom Freitag geht es um technische Verfahren wie die Benennung von Dateien, die Arbeit von Flash-Speichern oder die Verwaltung von Kontakt-Informationen.
In dem harten Konkurrenzkampf auf dem Mobilfunkmarkt wird immer häufiger die Patentkarte ausgespielt: So bekriegen sich Apple und Weltmarktführer Nokia mit Patentklagen. Der iPhone-Anbieter Apple klagte auch gegen den Rivalen HTC, der sich zuletzt vor allem auf Android-Telefone spezialisierte. HTC konterte mit einer Gegenklage.