Stresstest Slowenien muss Banken mit Milliarden stützen

Brücke in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana: Fünf Milliarden Euro für die Banken
Foto: SRDJAN ZIVULOVIC/ REUTERSLjubljana - Slowenien hat die Ergebnisse eines mit Spannung erwarteten Banken-Stresstests veröffentlicht. Das Ergebnis: Das Land kann seine Probleme ohne Hilfe des Euro-Rettungsfonds lösen, die angeschlagenen Banken benötigen nach Einschätzung der slowenischen Notenbank allerdings fast fünf Milliarden Euro, um wieder auf die Beine zu kommen. Insgesamt veranschlage man 4,76 Milliarden Euro, sagte Zentralbankchef Bostjan Jazbec am Donnerstag.
Allein auf die drei größten Geldhäuser des Landes entfielen 3,12 Milliarden Euro. Diese Summe werde der Staat in Form von Bargeld und Anleihen bereitstellen. Fünf kleinere Institute hätten bis Juni Zeit, um ihre Kapitalpolster um insgesamt 1,6 Milliarden Euro aufzubessern.
Die Banken des kleinen Balkanlandes haben faule Kredite in Höhe von acht Milliarden Euro in ihren Büchern stehen, fast ein Viertel der Wirtschaftsleistung des Zwei-Millionen-Volkes. Deshalb gilt Slowenien seit längerem als Kandidat für den Euro-Rettungsschirm. Die fast fünf Milliarden Euro für die Finanzinstitute gelten nach Einschätzung von Beobachtern allerdings als Summe, die Slowenien selbst aufbringen kann, ohne auf Hilfe von außen zurückgreifen zu müssen. Durch die nun nötige Rekapitalisierung der Bankenbranche steigt die Staatsverschuldung auf 75,6 Prozent der Wirtschaftsleistung.
"Heute ist klar, dass Slowenien mit der Reparatur seines Finanzsektors fortfahren kann, ohne bei den europäischen Partnern Unterstützung zu beantragen", sagte EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn in Brüssel. "Das sind gute Nachrichten." Slowenien galt aufgrund seines maroden Bankensektors über Monate als möglicher Kandidat für eine Flucht unter den Rettungsschirm.