Supermärkte Edeka hofft auf Läden von Woolworth, Hertie und Karstadt

Der Lebensmittelhändler Edeka will in Deutschlands Innenstädten expandieren. Dabei kommt dem Unternehmen die Krise anderer Einzelhändler offenbar nicht ungelegen. Wo Woolworth oder Hertie schließen, könnte demnächst Edeka einziehen.
Edeka: Der Lebensmittelhändler arbeitet mit 12.000 Läden bundesweit

Edeka: Der Lebensmittelhändler arbeitet mit 12.000 Läden bundesweit

Foto: ddp

Hamburg/Essen - Der größte deutsche Lebensmittelhändler Edeka ist an der Übernahme von Filialen von Woolworth, Hertie und Karstadt interessiert. "Wir werfen unseren Hut in den Ring", sagte Edeka- Vorstandschef Markus Mosa am Donnerstag in Hamburg. "Mit unternehmergeführten Edeka-Märkten können die Standorte wiederbelebt werden", sagte Mosa weiter. Erste Gespräche seien angelaufen.

Das Interesse an der Übernahme von Filialen der insolventen Warenhauskette Woolworth begründete Mosa mit "deren hochfrequentierten Innenstadtlagen". Jüngst hatte die Drogeriemarkt-Kette Schlecker die Übernahme von bis zu 71 Woolworth-Filialen beim Bundeskartellamt angemeldet. Mehrere verschiedene Ketten sollen an den bis zu rund 150 Filialen, die nach dem Willen des Insolvenzverwalters nicht mehr als Woolworth-Geschäfte fortgeführt werden sollen, Interesse angemeldet haben. Woolworth Deutschland mit 310 Filialen war im April in die Insolvenz gegangen.

Beim ebenfalls insolventen Warenhauskonzern Hertie, dessen letzte Filialen Mitte August in Deutschland schlossen, kämen diverse Standorte infrage, berichtete Mosa. Die Eigentümer der Immobilien, das britisch-niederländische Unternehmensgeflecht Dawnay Day und Mercatoria Acquisitions (MABV), wollen die Häuser an andere Interessenten vermieten, darunter sind auch Kaufland, C&A oder Saturn. Edeka kann sich vorstellen, in einer "zweistelligen Zahl von Gebäuden" als Lebensmittelhändler aktiv zu werden.

Auch bei den Karstadt-Warenhäusern, die zum insolventen Essener Handelsunternehmen Arcandor gehören, möchte Edeka mit Filialen selbstständiger Kaufleute einziehen. Die Hamburger bringen sich damit in direkte Konkurrenz zum Rewe-Konzern, der derzeit in Karstadt-Häusern an den Lebensmittelabteilungen beteiligt ist. Die Edeka-Gruppe erwartet 2009 einen Umsatz von rund 43 Milliarden Euro und arbeitet mit mehr als 12.000 Märkten. Rund 4.500 selbstständige Kaufleute führen ihre Filialen unter der Marke des Unternehmens.

tko/dpa
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