Verdacht der Geldwäsche Polizei durchsucht HSBC-Filiale in Genf

HSBC-Filiale in Genf: Ermittlungen könnten auf Einzelpersonen ausgeweitet werden
Foto: Martial Trezzini/ dpaGenf - Die Staatsanwaltschaft in Genf hat ein Verfahren gegen die Schweizer Tochter der britischen Großbank HSBC wegen des Verdachts der Geldwäsche eröffnet. Am Mittwoch durchsuchte die Behörde deshalb die Genfer Vertretung des Unternehmens. Die Ermittlungen könnten von der Bank auf Einzelpersonen ausgeweitet werden, teilte die Behörde mit.
Generalstaatsanwalt Olivier Jornot reagierte damit auf Medienberichte, wonach die HSBC ihre Schweizer Tochter genutzt haben soll, um Kunden die Steuerhinterziehung in ihren Heimatländern zu ermöglichen. Laut den als "Swissleaks" bekannten Enthüllungen soll die Bank geholfen haben, rund 180 Milliarden Euro vor den Steuerbehörden zu verstecken. Die Enthüllungen gehen auf den früheren HSBC-Angestellten Hervé Falciani zurück, der 2007 umfangreiche Kundendaten der Schweizer Tochter gestohlen und sie 2009 den französischen Steuerbehörden übergeben hatte.
Die HSBC hatte die Vorwürfe am 9. Februar indirekt eingeräumt: Die Schweizer Privatbank der HSBC habe 2008 eine radikale Transformation begonnen, um zu gewährleisten, dass ihre Dienstleistungen nicht zur Steuervermeidung oder zur Geldwäsche genutzt werden, erklärte Franco Morra, der Vorstandschef der Schweizer Sparte. Alle Konten von Steuersündern seien seitdem geschlossen worden.