Taschenhersteller Bree ist insolvent

Markentaschen von Bree gelten als zeitlos - für das 21. Jahrhundert reichte das aber offenbar nicht. Nach einem erfolglosen Modernisierungsversuch musste das Unternehmen nun Insolvenz anmelden.
Modelle des Taschenherstellers Bree in Hannover (Archivbild)

Modelle des Taschenherstellers Bree in Hannover (Archivbild)

Foto: Jochen Lübke / DPA

Der Taschenhersteller Bree ist insolvent. Das Unternehmen habe beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, hieß es in einer Mitteilung. Die Löhne der insgesamt 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien durch das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert; sie seien über die Situation informiert worden.

Bree wurde 1970 von Peter Bree und seiner Ehefrau Renate Bree in Hannover gegründet, sie setzten auf Naturleder und klare Designs. In den vergangenen Jahren liefen die Geschäfte jedoch schlecht. Bree versuchte, sich neu aufzustellen: Die Firmenzentrale wurde von Hannover nach Hamburg verlegt. Die Kollektion sei verjüngt und die Zahl der Mitarbeiter deutlich verringert worden, hieß es in der Mitteilung.

Bree teilte mit, Geschäfte in den 30 eigenen Filialen liefen inzwischen wieder zufriedenstellend, allerdings liege der Umsatzanteil des neuen Onlineshops noch immer bei fünf Prozent. Das sei für die Traditionsmarke "zu wenig, um überleben zu können". Andere Taschenhersteller würden 20 Prozent ihres Umsatzes im Onlinegeschäft erzielen.

Steigt Axel Bree wieder ein?

Um gleichziehen zu können, brauche Bree "einen starken, international erfolgreichen Investor aus der Branche". Ziel einer Sanierung in Eigenverwaltung sei es, diesen zu finden und den Umbau des Unternehmens erfolgreich abzuschließen. Das Geschäft soll unterdessen weiterlaufen.

Dem "Handelsblatt" zufolge  hält die Familie Bree inzwischen keine Anteile mehr am Unternehmen. Bree gehöre einem norddeutschen Family Office, das anonym bleiben wolle. Family Offices verwalten unabhängig von Banken große Privatvermögen.

Axel Bree, Sohn des Gründers, sagte der Zeitung jedoch, er könne sich vorstellen, "mich wieder für die Marke, die von meiner Familie stammt, zu engagieren". Was das bedeutet, ließ er offen. Er sagte: "Ein Unternehmen wie Bree braucht nicht unbedingt teure eigene Shops, sondern smarte Shop-in-shop-Verkaufsflächen in frequenzstarken Toplagen und eine klare Digitalstrategie."

kko
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