Softwarefirma
Teamviewer startet durchwachsen an der Börse
Teamviewer zählt zu den wenigen Start-ups, die mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden. Nun hat der schwäbische Softwareanbieter sich an die Börse gewagt - mit verhaltenem Ergebnis.
Teamviewer hat rund 800 Mitarbeiter in Europa, den USA und Asien und ist bereits seit langem ein Unicorn. So werden Start-ups genannt, die einen Milliardenwert erreichen. Inzwischen ist Teamviewer mehr als fünf Milliarden Euro wert. 14 Jahre nach seiner Gründung 2005 hat der schwäbische Softwareanbieter nun seinen Börsengang vollzogen.
Dabei hielten sich die Anleger jedoch zurück. Der Wert der Unternehmenspapiere verharrte zum Handelsstart auf dem Ausgabepreis. Der erste Kurs lag mit 26,25 Euro exakt auf dem Niveau, zu dem die 84 Millionen Papiere ausgegeben worden waren.
Teamviewer ist mit einem Emissionserlös von 2,21 Milliarden Euro der bisher größte Börsengang in Europa in diesem Jahr. Rund 300 Mitarbeiter warteten auf dem Parkett der Frankfurter Börse auf den ersten Kurs.
Auf 340 Millionen Geräten genutzt
Teamviewer war gegründet worden, um sich per Computer-Ferndiagnose die oft langen Wege zu Kunden zu sparen. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen aus Göppingen in Baden-Württemberg abgerechnete Umsätze von 310 bis 320 Millionen Euro, das wäre gut ein Drittel mehr als 2018.
Teamviewer bietet seine Programme als Abo-Modell an. Derzeit hat das Unternehmen mehr als 360.000 Abonnenten. Die Software, die in der Basisversion für Privatkunden kostenlos ist und bleiben soll, wird derzeit auf mehr als 340 Millionen Geräten genutzt.
Die Einnahmen aus dem Börsengang fließen vollständig an den Finanzinvestor Permira, der vor fünf Jahren 870 Millionen Euro für das gesamte Unternehmen gezahlt hatte. Der Unternehmenswert hat sich seither mehr als versechsfacht. Permira hält künftig noch etwa 60 Prozent an dem Softwareanbieter.