Werk in Brandenburg Tesla beantragt staatliche Förderung

Tesla-Fahrzeuge auf dem Gründstück in Grünheide, auf dem die Fabrik errichtet werden soll
Foto: Patrick Pleul/ dpaDer US-Elektroautohersteller Tesla hat bei der Investitionsbank Brandenburg (ILB) einen Förderantrag für den Bau seiner Fabrik in Grünheide bei Berlin eingereicht. "Die Unterlagen werden nun sukzessive vervollständigt", sagte ILB-Vorstandschef Tillmann Stenger. Für eine Bewilligung sei ein Investitionsplan erforderlich.
Tesla will in Brandenburg ein Werk bauen, in dem ab Juli 2021 jährlich bis zu 500.000 Fahrzeuge der Typen Model 3 und Y sowie künftiger Modelle vom Band rollen sollen. Die Fabrik wäre die erste innerhalb Europas und die zweite außerhalb der USA.
Für Tesla stünden wie für jedes andere Unternehmen Fördermöglichkeiten bereit, sagte Regierungssprecher Florian Engels. Noch könne die Höhe der möglichen Fördersumme nicht beurteilt werden. Er gehe aber davon aus, dass sie bei weit über 100 Millionen Euro liegen werde, sagte Stenger. Notwendig sei auch ein Notifizierungsverfahren bei der EU-Kommission in Brüssel. Das werde gerade vorbereitet.
Wie viel Tesla in Brandenburg genau investiert, ist noch nicht bekannt. Gerüchten zufolge sollen es rund vier Milliarden Euro sein. Allein rund 41 Millionen Euro kostet das Grundstück.
Staatshilfe auch für Batteriezellenfertigung?
Die Fördertöpfe, aus denen Tesla Geld beantragt hat, sind Engels zufolge die sogenannte Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) des Bundeswirtschaftsministeriums und die Weiterbildungsförderung zur Fachkräftequalifizierung des Europäischen Sozialfonds (ESF). Bei Großunternehmen können Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro mit 6,8 Prozent gefördert werden.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Tesla offenbar auch für die Batteriezellfertigung und -forschung deutsche Staatshilfe beantragt hat. Das berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise.
Durch die Produktionsstätte in Brandenburg sollen Tausende Arbeitsplätze entstehen, derzeit läuft das umweltrechtliche Genehmigungsverfahren. Der geplante Bau spaltet jedoch die Bevölkerung in der Gemeinde Grünheide: Rund 200 Menschen hatten jüngst gegen die Bebauung des Geländes demonstriert. Mit Plakaten, auf denen stand "Keine Großfabrik im Wald" und "Geheim verhandelt - Umwelt verschandelt", protestierten die Bürger gegen die Rodung des Waldes. Tesla hat inzwischen ein Bürgerbüro in der Gemeinde eröffnet, um die Anwohner zu informieren und ihnen Gelegenheit zur Diskussion zu geben.