Börsenwert Tesla ist nun wertvollster US-Autobauer

Teslas Absatz beträgt nur einen Bruchteil von dem der US-Autoriesen GM und Ford. Der Aktienkurs des Elektroautopioniers liegt hingegen deutlich über dem der Konkurrenz - und sorgt nun für eine Premiere.
Tesla-Kühlergrill

Tesla-Kühlergrill

Foto: JUSTIN SULLIVAN / AFP

Seit der Gründung 2003 hat Tesla Motors   noch nie einen Jahresgewinn erzielt. Trotzdem ist das Unternehmen nun nach Börsenwert der wertvollste US-Autohersteller. Nach Börsenschluss kam Tesla am Montag auf eine Marktkapitalisierung von 50,887 Milliarden Dollar. Er überholte damit den Konkurrenten General Motors  , der einen Börsenwert von 50,886 Milliarden Dollar erreichte.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Elektroautohersteller den Branchenriesen Ford   beim Börsenwert überholt. Teslas Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um mehr als 40 Prozent gestiegen. Anleger hoffen auf eine erfolgreiche Eroberung des Massenmarkts mit dem Model 3 - Teslas erstem Mittelklassewagen, der im September in die Serienfertigung starten und rund 35.000 Dollar kosten soll. GM und Ford hingegen mussten zuletzt Abstriche bei den Aktienkursen hinnehmen. Investoren befürchten, dass sich der US-Automarkt nach einem von Billigsprit und niedrigen Finanzierungszinsen befeuerten Absatzboom abkühlen könnte.

An den Geschäftszahlen gemessen liegen zwischen Tesla und den Urgesteinen aus der US-Autometropole Detroit indes Welten. Tesla hat im ersten Quartal weltweit 25.000 Neuwagen verkauft, während GM und Ford alleine auf dem US-Markt 690.000 beziehungsweise 617.000 Autos absetzten. Trotz der Beliebtheit an der Börse hat Tesla seit Gründung 2003 noch nie einen Jahresgewinn geschafft. In den vergangenen fünf Jahren summierten sich die Verluste auf rund 2,3 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: In diesem Zeitraum verdiente Ford etwa 26 Milliarden Dollar.

Tesla-Chef Elon Musk hat jedoch ehrgeizige Ziele. Er will die Jahresproduktion bis 2018 von zuletzt knapp 84.000 auf 500.000 Fahrzeuge steigern. 2020 soll die Millionenmarke geknackt werden. Vom Nischenanbieter zum Massenhersteller zu werden, erfordert jedoch Risiko für den Aufbau einer entsprechenden Fertigungsplattform. Das Vertrauen der Börse erklären Analysten auch mit dem Kalkül, dass Tesla von einem größeren Rivalen übernommen werden könnte, sollten diese Ambitionen scheitern.

max/dpa/Reuters

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