Elektroautos US-Autobauer Tesla verdoppelt seinen Umsatz

2,8 Milliarden Dollar: Der Elektroautohersteller Tesla hat seinen Umsatz überraschend deutlich gesteigert. Klagen gibt es von den Mitarbeitern - sie beschweren sich über Niedriglöhne und Arbeitsunfälle.
Tesla-Fabrikgelände in Kalifornien (USA)

Tesla-Fabrikgelände in Kalifornien (USA)

Foto: Andrej Sokolow/ dpa

Der Elektroautobauer Tesla hat im zweiten Quartal seinen Umsatz um rund 120 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt, wie der Konzern von Tech-Milliardär Elon Musk mitteilte. Damit hat der Konzern die Erwartungen übertroffen. Der Verlust nahm zwar von 293,2 auf 336,4 Millionen Dollar zu, fiel damit aber dennoch deutlich geringer aus als angenommen. Die Tesla-Aktie stieg nachbörslich zunächst um über vier Prozent.

Der US-Autobauer hatte zuletzt hohe Ausgaben wegen des Produktionsstarts des Model 3, seines ersten Elektroautos für den Massenmarkt. Erst am Freitag waren die ersten 30 Exemplare an Käufer übergeben worden. Im Quartalsbrief an die Aktionäre verkündete Firmenchef Musk nun, dass Tesla auf Kurs sei, alle zuvor ausgegebenen Ziele bei der Fertigung des Model 3 zu erreichen. Tesla will die Produktion 2018 auf insgesamt 500.000 Autos pro Jahr erhöhen, für 2020 wird die Millionenmarke angepeilt. 2016 produzierte Tesla rund 84.000 Wagen.

Beschwerden von Mitarbeitern nehmen zu

Indes beschweren sich die Tesla-Mitarbeiter zunehmend über niedrige Löhne und Arbeitsunfälle. In einem Brief an den Verwaltungsrat des Unternehmens forderten Angestellte Informationen über ihre geplante Gehaltsentwicklung, die Voraussetzungen für Beförderungen und über Arbeitsschutzmaßnahmen.

Die Löhne in der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont sind vergleichsweise gering. Das Startgehalt liegt bei 18 Dollar (rund 15,20 Euro) pro Stunde. Der landesweite Durchschnittslohn in der Autobranche beträgt 25,58 Dollar. Die Beschäftigten seien es zudem leid, dass es ständig vermeidbare Unfälle in der Fabrik gebe, sagte Michael Catura, einer der Unterzeichner des Schreibens. Dies senke die Moral und sei traumatisierend.

Die US-Automobilgewerkschaft UAW plant die Gründung einer Filiale in der Tesla-Fabrik in Fremont. In ihrem Brief verlangen die Beschäftigten auch eine Zusage, dass sie nicht Opfer von Repressalien werden, wenn sie versuchen, eine Gewerkschaftsniederlassung zu gründen.

koe/AFP/dpa
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