Thermomix Vorwerk will USA mit Luxusküchenmaschine erobern

Vorwerks Verkaufsschlager Thermomix soll bald auch in vielen amerikanischen Küchen stehen. In den USA können sich Fans der Küchenmaschinen dann auch auf Online-Verkaufspartys vernetzen.
Thermomix

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Foto: Rolf Vennenbernd/ DPA

Sie kann mixen, mahlen, dampfgaren, wiegen und mehr: Noch in diesem Jahr will das Wuppertaler Familienunternehmen Vorwerk seine Luxusküchenmaschine Thermomix auch in den USA verkaufen. Damit soll es erstmals auch die Möglichkeit geben, die typischen Verkaufspartys im Internet zu übertragen, damit weiter entfernt wohnende Kunden mitmachen können. Weltweit vertreibt Vorwerk seine Produkte über 600.000 meist selbstständige Vertreter und zählt damit nach eigenen Angaben zu den führenden Unternehmen der sogenannten Direktvertriebsbranche.

Für die USA überarbeite Vorwerk laut Firmenchef Reiner Strecker sein Vertriebskonzept. Das Unternehmen wolle in Amerika auch eigene Läden eröffnen und stark auf Social Media und das Internet setzen. "Vielleicht gibts dann auch Live-Cooking-Events im Netz", sagte Strecker dem "Handelsblatt". Erste Tests liefen in Kalifornien.

Umsatzplus von fast 50 Prozent

2015 machte Vorwerk mit dem Thermomix einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro - ein Plus von fast 50 Prozent. Damit sei die Küchenmaschine mittlerweile das wichtigste Geschäftsfeld des mehr als 130 Jahre alten Unternehmens, sagte Vorwerk-Gesellschafter Rainer Christian Genes. Insgesamt hat das Unternehmen seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 23,9 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gesteigert.

Allein in Deutschland habe sich 2015 der Umsatz mit der mehr als tausend Euro teuren Küchenmaschine mit einem Plus um 90,6 Prozent auf 429 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Weltweit wird der Thermomix bereits in 13 Ländern verkauft.

Vorwürfe von Verbraucherschützern

Nach Vorwürfen einer australischen Verbraucherorganisation, die Verbrennungen durch aus dem Thermomix geschleudertes heißes Essen beklagt hatte, rechnet Vorwerk in den kommenden Wochen mit einer Stellungnahme der zuständigen Verbraucherschutzbehörde ACCC. Zu den einzelnen Vorfällen könne das Unternehmen laut Genes derzeit keine Stellung nehmen, da bislang eine Kontaktaufnahme mit der Verbraucherorganisation gescheitert sei.

Bereits im Jahr 2014 seien jedoch vorsorglich an rund einer Millionen Modellen eines Vorgängertyps die Dichtungen ausgetauscht worden, sagte Genes. Der Thermomix sei bei Beachtung der entsprechenden Hinweise aus der Gebrauchsanleitung ein "sicheres Produkt". Ähnliche Probleme seien dem Unternehmen aus anderen Ländern bislang nicht bekannt.

kpa/dpa/AFP

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