Untreue-Vorwurf Middelhoff zieht Antrag auf Haftverkürzung zurück

Wegen Untreue wurde Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff bereits verurteilt. Einen Antrag auf Haftverkürzung zog er nun zurück. Er wolle die anstehende Hauptverhandlung nicht belasten, hieß es.
Thomas Middelhoff (M.)

Thomas Middelhoff (M.)

Foto: Ina Fassbender/ dpa

Der frühere Arcandor-Chef Thomas Middelhoff zieht seinen Antrag auf Haftverkürzung zurück. Das sagte seine Anwältin Anne Wehnert der "Bild am Sonntag". Man wolle die Hauptverhandlung nicht mit einer öffentlichen Diskussion über den Antrag belasten, sagte sie.

Die Konzentration auf das laufende Verfahren gehe vor. Middelhoff wird nach ihren Worten weiter als Freigänger in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Bethel tätig sein.

Middelhoff und sechs Aufsichtsratsmitglieder müssen sich derzeit vor dem Essener Landgericht verantworten. Insgesamt geht es um Bonuszahlungen in Höhe von 3,8 Millionen Euro, die der Aufsichtsrat laut Anklage bewilligte - obwohl es keinen Anspruch der Manager auf das Geld gab und der Konzern auch keine Vorteile durch die Zahlung zu erwarten hatte, da beide Manager auf dem Absprung waren.

Hauptnutznießer der Zahlungen war Middelhoff, der rund 2,3 Millionen Euro erhielt. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft wegen seiner Mitwirkung an der Entscheidungsfindung Anstiftung zur Untreue vor.

Middelhoff war bereits im November 2014 vom Landgericht Essen unter anderem wegen Untreue zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.

cte/dpa

Mehr lesen über

Verwandte Artikel

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren