Joint Venture mit BP
Russische Oligarchen wollen Anteil an TNK-BP verkaufen
Neue Bewegung im Streit um TNK-BP: Das russische Konsortium AAR will seinen Anteil an dem Joint Venture mit BP verkaufen. Der britische Konzern sucht derzeit allerdings ebenfalls nach einem Käufer seines Anteils.
London - Überraschende Wende im Gezerre um den drittgrößten russischen Ölkonzern TNK-BP: Das russische Oligarchen-Konsortium AAR will seinen 50-prozentigen Anteil an dem Joint Venture verkaufen, bestätigte der britische Energieriese BP am Dienstag.
Damit beginnt ein Wettlauf um den Rückzug aus TNK-BP. Der BP-Konzern hatte seine Hälfte an dem Gemeinschaftsunternehmen bereits im Juni zum Verkauf gestellt. Hintergrund waren Reibereien zwischen BP und AAR. In dem Streit geht es um lukrative Förderquellen in der Arktis, wo Experten ein Fünftel der weltweit noch unentdeckten Ölvorkommen vermuten. BP wollte bei der Erschließung von Feldern in der Region mit dem staatlichen Rivalen Rosneft zusammenarbeiten. AAR jedoch bestand darauf, dass nicht BP selbst, sondern TNK-BP dort mit Rosneft Öl fördert.
Rosneft hatte Interesse am BP-Anteil am Joint Venture angemeldet und strickt Insidern zufolge an einer Finanzierung für die Übernahme. Ursprünglich war aus dem Umfeld der vier russischen Milliardäre verlautet, dass diese ebenfalls BPs Hälfte am Unternehmen kaufen wollen.