Hybrid-Strategie Toyota kündigt Diesel-Aus in Europa an

Kaum ein Autohersteller profitiert so stark von der Diesel-Diskussion wie Toyota. Das nutzen die Japaner geschickt für eine imagebildende Maßnahme.
Neuer Toyota Mirai

Neuer Toyota Mirai

Foto: HAROLD CUNNINGHAM/ AFP

Der japanische Autobauer Toyota will in Europa keine Diesel-Pkw mehr verkaufen. Die Auslaufphase werde schon in diesem Jahr beginnen, sagte Johan van Zyl, Präsident von Toyota Motor Europe, in Genf, wo in dieser Woche der Autosalon beginnt. "Wir werden keine neue Dieseltechnologie für Pkw mehr entwickeln, wir werden uns auf Hybride konzentrieren", fügte er hinzu.

Im vergangenen Jahr hatten knapp 15 Prozent der in Europa verkauften Toyota einen Dieselmotor. 2012 waren es noch 30 Prozent. Seitdem sind die Verkaufszahlen für die Hybridmodelle von Toyota stark gestiegen.

Der japanische Autohersteller reagiert mit dem Verkaufsende auf die Dieselaffäre, die 2015 vom Volkswagen-Konzern ausgelöst wurde. Seitdem geriet die Dieseltechnologie immer stärker in Verruf - auch wegen des gesundheitsschädlichen Ausstoßes von Stickoxid. Dies war ein schwerer Rückschlag für die Automobilindustrie, die jahrelang auf die Entwicklung des Diesel gesetzt hatte, um so den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern.

Toyota wiederum gilt als großer Nutznießer des Dieselskandals. Seinen Absatz in Europa konnte der weltweit drittgrößte Autobauer im vergangenen Jahr um 14 Prozent steigern - der gesamte Automarkt wuchs nur um 3,4 Prozent. Maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte der Hybrid: Hier legte Toyota 2017 in Europa um 45 Prozent zu.

mik/AFP
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