Gedenkfeier für toten Krupp-Patriarchen Joachim Gauck würdigt Berthold Beitz

Gedenkfeier für toten Krupp-Patriarchen: Joachim Gauck würdigt Berthold Beitz
Foto: Rolf Vennenbernd/ dpaEssen - Am ehemaligen Essener Krupp-Stammsitz Villa Hügel hat die Gedenkfeier zu Ehren des verstorbenen Krupp-Patriarchen Berthold Beitz begonnen. Zu den Rednern gehört auch Bundespräsident Joachim Gauck. An diesem Donnerstag wäre Beitz 100 Jahre alt geworden. Der langjährige Krupp-Stiftungschef war Ende Juli in seinem Ferienhaus auf Sylt gestorben.
Beitz hatte im Zweiten Weltkrieg Hunderte Juden vor dem Tod durch SS-Soldaten gerettet. Ab 1952 lenkte er rund sechs Jahrzehnte lang den Stahlkonzern Krupp, später Thyssen-Krupp. Seine Lebensgeschichte können Sie im Nachruf von SPIEGEL ONLINE nachlesen.
Zu der Trauerfeier in der Villa Hügel sind rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport geladen, darunter Bundestagspräsident Norbert Lammert, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees.

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Bundespräsident Joachim Gauck würdigte Beitz mit einer Rede. "Ich glaube, die versammelten Erinnerungen in diesem Saal sind weitaus bunter, vielfältiger als es unsere Reden heute sein können", sagte Gauck laut "Der Westen" . Beitz habe "mit seinem Tun, mit seinem Dasein unser Land besser, schöner und menschlicher gemacht hat".
ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger bezeichnete den Verstorbenen laut einem vorab verbreiteten Redemanuskript als "außergewöhnlichen Menschen". "Die Legende, der Mythos war höchst lebendig. Er wusste, was wichtig ist. Er kannte die Verantwortung und er nahm sie wahr", so Hiesinger.

Berthold Beitz: Stationen eines Patriarchen
In der Essener Hauptverwaltung des Konzerns soll die Trauerfeier auf einer Großbildleinwand übertragen werden. Die weltweit rund 150.000 Beschäftigten haben zudem die Möglichkeit, die Gedenkstunde im Internet zu verfolgen.