Umfrage Zwei Drittel der Angestellten arbeiten nur nach Vorschrift

Büromitarbeiter (Symbolbild): Oh mein Gott, die lieben Kollegen
Foto: CorbisBerlin - Mit der emotionalen Bindung an ihre Firma ist es bei Beschäftigten in Deutschland laut einer Studie nicht weit her - zum Schaden der Wirtschaft. Jeder fünfte Arbeitnehmer habe quasi innerlich gekündigt, teilte das Beratungsunternehmen Gallup als Ergebnis einer Umfrage mit.
Eine hohe emotionale Bindung und die Bereitschaft zum Engagement für die Unternehmensziele haben demnach nur 13 Prozent. Die Mehrzahl von zwei Dritteln empfindet lediglich geringe emotionale Bindungen und arbeitet nach Vorschrift. Die auf niedrigem Niveau verharrende Mitarbeiterbindung verursacht nach Berechnungen von Gallup einen jährlichen Schaden in Milliardenhöhe - durch mehr Fehlzeiten und Produktionsausfälle.
Hochgerechnet auf die erwerbstätige Bevölkerung ab 18 Jahren hätten gut sieben Millionen Menschen keine emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber, erläuterten die Studienautoren. Diese Beschäftigten verhielten sich destruktiv, was zulasten der Leistung und Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens gehe. Für die Studie wurden den Angaben zufolge 1920 Arbeitnehmer ab 18 Jahre im Oktober und November 2010 zu ihrem Arbeitsplatz und dem Umfeld befragt.
Für Firmen sei es auch angesichts des Fachkräftemangels wichtig, motiviertes Personal zu haben, hieß es weiter. Emotional hoch gebundene Mitarbeiter tendierten seltener dazu, den Arbeitgeber zu wechseln, während hohe Fluktuation Kosten verursache. Sie brächten zudem mehr Anregungen für Verbesserungen ein. Das Verhalten von Führungskräften sei ein wichtiger Faktor für die emotionale Mitarbeiterbindung.