E.on-Manager Michael Lewis wird neuer Uniper-Chef

Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat einen Nachfolger für den Chefposten gefunden. Michael Lewis leitet bislang das Großbritannien-Geschäft der ehemaligen Konzernmutter E.on.
Designierter Uniper-Chef Lewis: Von der bisherigen Konzernmutter E.on zu Uniper

Designierter Uniper-Chef Lewis: Von der bisherigen Konzernmutter E.on zu Uniper

Foto: Tayfun Salci / ZUMA Wire / IMAGO

Der neue Chef wechselt von einem anderen Konzern – dennoch dürfte ihm vieles bekannt vorkommen: Michael Lewis soll den Vorstandsvorsitz beim verstaatlichten Energiekonzern Uniper übernehmen und einen Vertrag für den Zeitraum von fünf Jahren erhalten. Das gab der Konzern nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung bekannt. Bislang leitet Lewis noch das Großbritannien-Geschäft von E.on, der früheren Konzernmutter von Uniper.

Allerdings ist noch unklar, wann der Chefposten tatsächlich neu besetzt wird. Der Aufsichtsrat habe die Bestellung Lewis’ beschlossen, heißt es in der Mitteilung, die formale Bestellung solle dann »zeitnah erfolgen, sobald das Eintrittsdatum feststeht«. E.on selbst teilte mit, sich mit Uniper in »konstruktiven Gesprächen« über einen geeigneten Wechseltermin zu befinden. Solange bleibe Lewis CEO von E.on UK. Bei Uniper übernehmen die neue Finanzvorständin Jutta Dönges und das ebenfalls neue Vorstandsmitglied Holger Kreetz die Chefaufgaben interimistisch.

Uniper braucht eine Neubesetzung an der Spitze, weil der frühere Chef Klaus-Dieter Maubach wegen der Mehrheitsübernahme durch den Bund von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht hatte und den Konzern Ende Februar verlassen hat. Lewis ist gelernter Ingenieur und seit fast 30 Jahren in der Energiebranche tätig, seit 2007 bei E.on, wo er im Jahr 2017 den Chefposten der britischen Konzerngesellschaft übernahm.

»Uniper steht vor großen Herausforderungen, vor allem aber vor riesigen Chancen, wenn es darum geht, die Energiewende zu gestalten«, wird Lewis in der Uniper-Mitteilung zitiert.

Die erst reduzierten und dann ausgebliebenen Gaslieferungen aus Russland infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine hatten Uniper an den Rand der Insolvenz gebracht – der Konzern musste die Lieferverpflichtungen seinen rund tausend Kunden gegenüber einhalten und Gas zu sehr viel höheren Preisen einkaufen. Im Jahr 2022 häufte der Konzern Verluste von 19,1 Milliarden Euro an. Der Bund übernahm Uniper mit der Begründung, dies diene der Energieversorgungssicherheit in Deutschland.

fdi
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