Prozess in Leipzig Mutmaßlicher Vermittler des Unister-Betrugs bestreitet Tatvorwurf

Ihm wird vorgeworfen, den betrügerischen Kreditdeal um Unister-Chef Thomas Wagner eingefädelt zu haben. Jetzt hat sich der Angeklagte Wilfried S. erstmals zum Vorwurf geäußert.
Absturzstelle in Slowenien

Absturzstelle in Slowenien

Foto: Igor Kupljenik/ dpa

Der mutmaßliche Vermittler des Kreditbetrugs um Unister-Gründer Thomas Wagner hat erstmals ausgesagt. Er habe nicht mitbekommen, dass in dem ominösen Koffer Falschgeld war, sagte der Finanzvermittler Wilfried S. vor dem Landgericht Leipzig. Der Mann aus Unna in Nordrhein-Westfalen ist wegen Betrugs am Unister-Chef und an einer Architektin angeklagt.

Ihm wird vorgeworfen, das betrügerische Kreditgeschäft mit dem angeblichen israelischen Diamantenhändler Levy Vass eingefädelt zu haben. Den Opfern, die sich Kredite erhofften, wurde Falschgeld angedreht.

Wagner hatte laut Anklage im Sommer des vergangenen Jahres in der Hoffnung auf einen Kredit für sein klammes Leipziger Unternehmen dem Diamantenhändler in Venedig 1,5 Millionen Euro übergeben. Das Geld sollte als Sicherheit für ein Darlehen über 15 Millionen Euro dienen. Wagner sei allerdings ein Koffer mit Falschgeld übergeben worden.

Mehrere Mitarbeiter von Wagner hatten bereits in dem Prozess ausgesagt, dass sie ihm mehrfach von dem fragwürdigen Kredit-Deal abgeraten hätten. Das Ganze sei ihnen hochgradig unseriös vorgekommen.

Auf der Rückreise aus Italien starb Wagner zusammen mit drei weiteren Menschen bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien. Unmittelbar danach meldete Unister Insolvenz an.

asa/dpa
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