Wahl zum Unwort des Jahres "Schlecker-Frauen" liegen vorn

"Schlecker-Frau": Eine Mitarbeiterin der Drogeriekette reißt das Firmenlogo von der Tür.
Foto: DPADarmstadt - Bei der Wahl zum Wort des Jahres landete "Schlecker-Frauen" auf dem vierten Platz - im Rennen um das Unwort ist der Begriff Favorit. Unter den 2000 eingesandten Vorschlägen wurden die "Schlecker-Frauen" am häufigsten genannt. Eine Jury der Frankfurter Goethe-Universität gibt die Entscheidung am 15. Januar bekannt. Sie kürte bereits Mitte Dezember die Bezeichnung "Rettungsroutine" zum Wort des Jahres.
Der Begriff "Schlecker-Frauen" wurde im Zusammenhang mit der Konzernkrise vielfach in der Öffentlichkeit genutzt. Auch der am zweithäufigsten genannte Vorschlag stammt aus der Krise der pleitegegangenen Drogeriemarktkette: "Anschlussverwendung". Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatte den Mitarbeiterinnen empfohlen, schnell einen neuen Job zu suchen und das als "Anschlussverwendung" bezeichnet.
Auf Platz drei steht der Begriff "moderne Tierhaltung", sagte die Jury-Sprecherin Nina Janich, Sprachwissenschaftlerin an der Technischen Universität Darmstadt. Das Wort stammt aus der Massentierhaltung.
2011 waren bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2420 Vorschläge eingegangen - ein Rekord. Damals wurde die Bezeichnung "Döner-Morde" gewählt, die für die Mordserie rechtsextremistischer NSU-Terroristen an Migranten benutzt worden war.