Lehre aus Handelspannen
US-Börsen sollen Notbremse installieren
Sie nennen es "Kill Switch": Ein Notausschalter soll den Handel an US-Börsen künftig sofort stoppen können. Damit reagieren Aufseher auf die jüngsten Pannen an der Nasdaq.
Händler an der Wall Street: 60 Tage für die "Hausaufgaben"
Foto: STAN HONDA/ AFP
New York - Die US-Börsen sollen einen Notausschalter installieren - diese Nachricht dürfte auch Twitter interessieren. Schließlich kündigte der Kurznachrichtendienst gerade sein geplantes Börsendebüt an, bei dem er besser abschneiden will als Konkurrent Facebook
. Die Premiere des sozialen Netzwerks an der Nasdaq
wurde 2012 von massiven Schwierigkeiten begleitet, im August kam es an der Technologiebörse dann sogar zu einem stundenlangen Handelsausfall. Auch andere Unternehmen und Börsen wurden in jüngster Zeit immer wieder von technischen Pannen erschüttert.
Als Reaktion sollen die Börsen nun einen "Kill Switch" für die sofortige Aussetzung des Handels installieren. Die US-Börsenaufsicht SEC erklärte am Donnerstagabend (Ortszeit), ein solcher Schalter sei ein Teil der Reformen, mit denen die Handelsplätze auf den Ausfall an der Nasdaq reagieren würden.
Zuvor hatte sich die SEC-Vorsitzende Mary Jo White mit den Chefs der größten Börsenplätze getroffen, um Lehren aus der Panne zu ziehen. Die Chefs sagten beim Verlassen des Treffens, sie hätten nun 60 Tage Zeit, um ihre "Hausaufgaben" zu erledigen.