Anlagebetrug
110 Jahre Haft für US-Investor Allen Stanford
Er galt als einer der reichsten Amerikaner. Doch sein Erfolg basierte auf Lügen: 20 Jahre lang hat Allen Stanford Investoren an der Nase herumgeführt und um rund 5,3 Milliarden Euro betrogen. Jetzt wurde der Texaner wegen Betrugs verurteilt - zu 110 Jahren Haft.
Milliardär: Allen Stanford wird sein Leben wohl nicht mehr in Freiheit verbringen
Foto: RICHARD CARSON/ REUTERS
Houston - Der US-Investor Allen Stanford ist wegen milliardenschweren Anlagebetrugs zu einer Haftstrafe von 110 Jahren verurteilt worden. Ein US-Gericht gab am Donnerstag das Strafmaß bekannt. Im Prozess wurde nachgewiesen, dass der Texaner Anleger durch ein Pyramidensystem um rund 5,3 Milliarden Euro (sieben Milliarden Dollar) betrogen hatte.
Stanford soll mit seiner Firma mehr als 30.000 Investoren aus rund hundert Ländern um ihr Geld gebracht haben. Der Milliardär hatte im Gericht eine mehr als 40 Minute lange Rede gehalten und auf nicht schuldig plädiert. "Ich bin nicht hier, weil ich um Vergebung oder Sympathie bitten will", hatte Stanford zum Richter gesagt. "Ich habe kein Schneeballsystem betrieben." Er müsse als Sündenbock herhalten. Die Staatsanwaltschaft hatte 230 Jahre Haft gefordert.
Der Fall Allen Stanford ähnelt dem 50-Milliarden-Dollar-Betrug des New Yorker Finanzjongleurs Bernard Madoff, der im Sommer 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt worden war.