Anlagebetrug 110 Jahre Haft für US-Investor Allen Stanford

Milliardär: Allen Stanford wird sein Leben wohl nicht mehr in Freiheit verbringen
Foto: RICHARD CARSON/ REUTERSHouston - Der US-Investor Allen Stanford ist wegen milliardenschweren Anlagebetrugs zu einer Haftstrafe von 110 Jahren verurteilt worden. Ein US-Gericht gab am Donnerstag das Strafmaß bekannt. Im Prozess wurde nachgewiesen, dass der Texaner Anleger durch ein Pyramidensystem um rund 5,3 Milliarden Euro (sieben Milliarden Dollar) betrogen hatte.
Stanford soll mit seiner Firma mehr als 30.000 Investoren aus rund hundert Ländern um ihr Geld gebracht haben. Der Milliardär hatte im Gericht eine mehr als 40 Minute lange Rede gehalten und auf nicht schuldig plädiert. "Ich bin nicht hier, weil ich um Vergebung oder Sympathie bitten will", hatte Stanford zum Richter gesagt. "Ich habe kein Schneeballsystem betrieben." Er müsse als Sündenbock herhalten. Die Staatsanwaltschaft hatte 230 Jahre Haft gefordert.
Stanford war bereits 2009 festgenommen worden und verbrachte wegen Fluchtgefahr die vergangenen drei Jahre im Gefängnis. Dort war er im September 2009 verprügelt worden und wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht . Auch im vergangenen Jahr hatte Stanford von sich Reden gemacht: Damals hatte der Texaner die Börsenaufsicht und seine Strafverfolger auf 7,2 Milliarden Dollar verklagt.
Der Fall Allen Stanford ähnelt dem 50-Milliarden-Dollar-Betrug des New Yorker Finanzjongleurs Bernard Madoff, der im Sommer 2009 zu 150 Jahren Haft verurteilt worden war.