Pflanzengift Glyphosat US-Klagen gegen Bayer-Tochter Monsanto zugelassen

Unkrautvernichter Roundup
Foto: JOSH EDELSON/ AFPEin US-Bundesrichter in Kalifornien hat mehrere Hundert Klagen gegen ein glyphosathaltiges Unkrautvernichtungsmittel der Bayer-Tochter Monsanto zugelassen. Es gebe ausreichend Hinweise für eine Verhandlung der Klagen, in denen dem Mittel Roundup vorgeworfen wird, krebserregend zu sein. Das entschied Richter Vince Chhabria in San Francisco.
Er fasste den Beschluss nach einer mehrwöchigen Anhörung und jahrelangen Rechtsstreitigkeiten, in denen es um Glyphosat ging, den Hauptbestandteil des Monsanto-Verkaufsschlagers.
Mehr als 400 Bauern, Landschaftsgärtner und Verbraucher werfen Monsanto vor, durch den Unkrautvernichter das Non-Hodgkin-Lymphom bekommen zu haben - eine Form von Lymphdrüsenkrebs. Monsanto hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Es gebe keine Verbindung zwischen Glyphosat und Krebs.
In der Begründung des Richters hieß es nun, in ihrer Gesamtheit betrachtet sei die Beweislage zwar vermutlich zu zweideutig, um den klaren Schluss zuzulassen, dass Glyphosat Lymphdrüsenkrebs verursache. Doch seien genug Einschätzungen von Experten vorgetragen worden, die die Argumentation der Kläger insoweit stützten, dass ein Gerichtsprozess angemessen sei.
Glyphosat - Das Wichtigste im Überblick
Der erste Prozess gegen Monsanto hatte erst kürzlich begonnen - ebenfalls in San Francisco. Die dabei verhandelte Klage des 46-jährigen Dewayne Johnson, bei dem 2014 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert wurde, wurde anderen Fällen vorgezogen, weil der Mann im Sterben liegt. Johnson macht Monsantos Roundup für sein tödliches Leiden verantwortlich und wirft dem neuerdings zum Dax-Riesen Bayer gehörenden US-Unternehmen vor, die Gefahren des weltweit stark verbreiteten Unkrautvernichters verschwiegen zu haben. Monsanto weist das zurück.
In Deutschland will Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Gebrauch von Glyphosat einschränken.