US-Steuerreform Firmen kündigen milliardenschwere Aktienrückkäufe an

Die Steuerreform von US-Präsident Trump animiert Firmen zu umfangreichen Aktienrückkäufen. Genau davor hatten Kritiker gewarnt.
Händler an der New Yorker Wall Street

Händler an der New Yorker Wall Street

Foto: Richard Drew/ AP

Mit seiner Steuerreform will US-Präsident Donald Trump heimische Unternehmen zu Investitionen anregen und so die Wirtschaft weiter anheizen. Doch Zahlen deuten darauf hin, dass die Firmen nicht so handeln, wie Trump sich das vorgestellt hat. US-Unternehmen wollen nach der radikalen Steuerreform so viele eigene Aktien zurückkaufen wie noch nie. Im Februar summierten sich die Ankündigungen der Firmen auf 153,7 Milliarden Dollar, teilte das auf solche Transaktionen spezialisierte Analysehaus TrimTabs mit. Im Januar waren es demnach knapp 60 Milliarden.

"Wenn dieses Tempo beibehalten wird, wird das Volumen in diesem Jahr die Summen aus allen anderen Jahren übertrumpfen", sagte TrimTabs-Analyst Winston Chua. Der bisherige Rekord in einem Monat lag bei 133 Milliarden Dollar im April 2015.

Kritiker werfen Trump vor, von der Steuerreform profitierten vor allem Reiche und Konzerne. Unternehmen würden zusätzliche Gelder nicht für Investitionen nutzen, sondern Dividenden erhöhen und verstärkt Aktienrückkäufe tätigen.

Der Kongress hatte im Dezember grünes Licht für die größte US-Steuerreform seit 30 Jahren gegeben, die unter anderem deutliche Steuersenkungen für Unternehmen vorsieht. Trump hat das Ziel ausgegeben, das Wachstum in den nächsten Jahren nachhaltig auf drei Prozent zu treiben.

Einige Ökonomen kritisieren, die sowieso schon boomende US-Wirtschaft werde zu sehr angeheizt. Die Staatsschulden der USA würden durch die Steuerreform unnötig aufgebläht. Dadurch ergebe sich dann weniger Handlungsspielraum für wirtschaftlich schlechtere Zeiten.

mmq/Reuters
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