Novum in den USA Angestellte der Kaffeehauskette Starbucks bekommen erstmals Betriebsrat

Starbucks-Filiale in Buffalo
Foto: LINDSAY DEDARIO / REUTERSErstmals bekommen Angestellte der Kaffeehauskette Starbucks in den USA einen Betriebsrat. Die Beschäftigten von zwei Starbucks-Cafés im Bundesstaat New York stimmten nach Angaben der Nationalen Behörde für Arbeitsverhältnisse für die Gründung von Arbeitnehmervertretungen. Prominente Vertreter des linken Flügels der Demokraten wie der Senator Bernie Sanders und die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez lobten den hart erkämpften Sieg der Gewerkschaften. Betriebsräte waren in den USA lange Zeit vollkommen unüblich.
Gewerkschafter im ganzen Land feiern den Erfolg, weil sie auf einen Dominoeffekt hoffen – nicht nur bei Starbucks, sondern auch bei anderen US-Firmen wie Amazon, die ähnliche Bemühungen der Beschäftigten um eine gewerkschaftliche Organisierung bekämpfen.
In einer weiteren Starbucks-Filiale stimmte die Mehrheit der Mitarbeiter allerdings gegen die Gründung eines Betriebsrats. Die finalen Abstimmungsergebnisse müssen von der Behörde noch bestätigt werden, nachdem einige Stimmabgaben angefochten worden sind. Die Gewerkschafter sind sich allerdings sicher, dass sie in den beiden Filialen in Buffalo im Norden des Staates New York gewonnen haben.
Eine Starbucks-Sprecherin sagte, der Kaffeeriese sei nach wie vor der Ansicht, dass die Bedingungen im Unternehmen keinen Betriebsrat rechtfertigten. Nach Gewerkschaftsangaben hatte Starbucks etwa 200 Manager und Vorgesetzte in die Filialen geschickt, um unentschlossene Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass Arbeitnehmervertretungen nicht in ihrem Interesse seien.
Nun betonte die Sprecherin: »Wir respektieren das Recht unserer Partner, sich zu organisieren.« Der Konzern werde die endgültige Bestätigung der Ergebnisse in der nächsten Woche abwarten, bevor er die nächsten Schritte bekannt gebe, sagte sie.