Rückrufaktion bei Tesla Jetzt hat Musk auch noch ein Problem mit der Servolenkung

Elon Musk bei einer Präsentation in China 2020: Schon wieder ein Tesla-Rückruf
Foto: Aly Song / REUTERSTwitter-Übernahme, Entlassungen und der Preis für den blauen Haken: Techmilliardär Elon Musk hat mit seinem neuen Unternehmen derzeit alle Hände voll zu tun. Da kommen die aktuellen Probleme bei seinem Elektroautohersteller denkbar ungelegen. Tesla ruft in den USA mehr als 40.000 Fahrzeuge wegen Problemen mit der Servolenkung zurück.
Betroffen seien Autos aus den Modellreihen S und X, produziert zwischen 2017 und 2021, heißt es. Beim Fahren auf unebenen Straßen oder durch Schlaglöcher drohe bei diesen Fahrzeugen der Verlust der Servolenkung. Tesla hat nach eigenen Angaben 314 Warnungen von Autos erhalten, bei denen die Servolenkung ausgefallen ist. Sie stehen womöglich in Zusammenhang mit der Rückrufaktion.
Höheres Unfallrisiko
Die US-Behörde für Fahrzeugsicherheit NHTSA warnt, der Verlust der Servolenkung erfordere mehr Kraft beim Lenken und erhöhe das Unfallrisiko. Verletzungen oder gar Todesfälle durch den Ausfall der Servolenkung sind laut Tesla aber nicht bekannt.
Tesla hat nach eigenen Angaben ein Softwareupdate entwickelt, mit dem das Problem seit dem 1. November bereits bei mehr als 97 Prozent der betroffenen Fahrzeuge behoben worden sei.
Weiterhin ruft Tesla 53 seitliche Außenspiegel des Model S aus dem Jahr 2021 zurück, die für den europäischen Markt gebaut worden waren und nicht den US-amerikanischen Anforderungen entsprächen.
Tesla hat im Jahr 2022 insgesamt 17 Rückrufaktionen für 3,4 Millionen Fahrzeuge durchgeführt. Anfang Februar hatte Tesla etwa bei rund 578.000 Fahrzeugen der Modelle S, X, Y und 3 in den USA die Software für Warngeräusche in Ordnung bringen müssen. Zuvor hatte es Probleme beim Sicherheitsgurtalarm von 817.143 Autos in den USA gegeben. Und der Hersteller hatte eingewilligt, bei knapp 54.000 Autos in den USA eine Funktion seiner Fahrassistenz-Software »Full Self-Driving« zu deaktivieren, durch die unter bestimmten Bedingungen Stoppschilder ohne vollen Stopp passiert werden konnten.
US-Behörden ermitteln schon länger gegen Tesla, nachdem es mit dem Fahrassistenzsystem in den USA zu mehreren Unfällen gekommen war – teils mit tödlichem Ausgang. Laut Berichten der Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg soll das Unternehmen in den Fokus der Staatsanwaltschaft geraten sein. Ob es zur Anklage kommt, stehe aber noch nicht fest.