Flibanserin-Zulassung Pharmakonzern zahlt eine Milliarde Dollar für Lustpillen-Hersteller

Angeblich luststeigerndes Medikament von Sprout Pharmaceuticals: Geschluckt
Foto: Allen G. Breed/ APJahrelang musste der Hersteller Sprout Pharmaceuticals auf die US-Zulassung für sein Medikament Addyi warten. Nun darf die Lustpille für Frauen in den Verkauf - und der Firma steht eine Zeitenwende bevor. Valeant übernimmt Sprout Pharmaceuticals. Der kanadische Pharmakonzern zahlt für die US-Firma mit 34 Mitarbeitern rund eine Milliarde US-Dollar, wie Valeant mitteilte.
Der Betrag kann noch ansteigen, wenn bestimmte Erfolgsschritte erreicht werden. Der Abschluss des Deals wird im dritten Quartal erwartet. Zuerst hatte das "Wall Street Journal" über die Übernahmepläne berichtet, bereits wenige Stunden später wurde das Geschäft verkündet.
Zusammenschlüsse kommen in der Pharmabranche häufig vor. Weil die Entwicklungskosten für neue Medikamente sehr hoch sind, suchen Firmen nach Möglichkeiten, Kompetenzen zu bündeln. Der in Montreal ansässige Hersteller Valeant ist Kanadas größtes Pharmaunternehmen. 2014 machte es einen Umsatz von mehr als acht Milliarden Dollar.
Die Zulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA für die Lustpille von Sprout Pharmaceuticals hatte für großes Aufsehen gesorgt. Das Medikament Addyi soll die sexuelle Lust von Frauen steigern, ist aber umstritten. Der Wirkstoff Flibanserin wirkt auf Botenstoffe im Gehirn und soll die sexuelle Lust befördern.
Die FDA hatte eine Zulassung zweimal verweigert, weil der Nutzen dieses Medikaments die Risiken nicht aufwiege. Zuletzt hatte Sprout Pharmaceuticals mit seinem Antrag aber Erfolg. Ob und wann das Präparat nach Deutschland kommt, ist noch ungewiss.
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