Gewerkschaftskonzept Hundert Schlecker-Filialen sollen Dorfläden werden

Drogerien zu Dorfläden: Nach diesem Konzept will die Gewerkschaft Ver.di rund hundert ehemalige Schlecker-Filialen umwandeln. Die Kunden sollen finanziell beim Neustart helfen.
Zukunft gesucht: Geschlossene Schlecker-Filiale in Dortmund

Zukunft gesucht: Geschlossene Schlecker-Filiale in Dortmund

Foto: Friso Gentsch/ dpa

Hamburg - Er gilt seit langem als bedrohte Art: der Tante-Emma-Laden, in dem es alle Dinge fürs tägliche Leben gibt. Durch die Pleite der Drogeriekette Schlecker könnten nun rund hundert solcher Läden neu entstehen. Das sieht jedenfalls ein Plan vor, den die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di am Mittwoch in Stuttgart vorstellte. Sie will frühere Schlecker-Filialen mit neuem Logo und dem Sortiment eines klassischen Dorfladens wiedereröffnen.

Laut Ver.di soll für jeden Laden eine eigene Mini-GmbH gegründet werden. Für die kleinere Variante der GmbH reiche bereits ein Euro Startkapital. Eine übergeordnete Holding soll dann beispielsweise die Buchhaltung und den Einkauf übernehmen.

Bis Ende Oktober sollen mindestens drei Läden das Modell erproben, im Idealfall könnten es bis zu zehn Filialen sein. Das Vorhaben ist zunächst auf Baden-Württemberg begrenzt. Bundesweit gibt es Ver.di zufolge aber rund tausend Standorte, die aufgrund ihres guten Umsatzes für eine Weiterführung in Frage kämen.

Die Kunden sollten sich an dem Neustart beteiligen, sagte Christina Frank vom Ver.di-Bezirk Stuttgart. "Wir wollen, dass die Kundschaft auch Einlagen zeichnet." Auch Gewerkschaftsmitglieder, Kommunen und die baden-württembergische Landesregierung sollen sich an der Finanzierung beteiligen.

dab/dpa/dapd

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