Versicherungskonzern Allianz kauft für 110 Millionen Euro Bayern-Anteile

Historischer Deal für den Rekordmeister: Der Versicherungskonzern Allianz erwirbt für rund 110 Millionen Euro Anteile von etwa acht Prozent an der FC Bayern AG. Damit wird das Unternehmen der dritte große Teilhaber des Bundesligisten.
Bayern-Spielstätte in München: Das Stadion heißt schon so wie der neue Anteilseigner

Bayern-Spielstätte in München: Das Stadion heißt schon so wie der neue Anteilseigner

Foto: Tobias Hase/ picture alliance / dpa

Hamburg/München - Rekordmeister FC Bayern hat einen neuen Teilhaber. Die Allianz AG   steigt mit 110 Millionen Euro bei dem Bundesligisten ein. Der Fußballverein bestätigte am Dienstagabend den Deal.

"Das ist korrekt", sagte Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick SPIEGEL ONLINE über einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Die Allianz wollte auf Nachfrage bislang keine Stellungnahme zu der Nachricht abgeben. Der Versicherer erwirbt 8,33 Prozent der Anteile an der FC Bayern AG, heißt es in dem Zeitungsbericht . Allianz wird somit der dritte große Teilhaber nach Adidas und Audi. Mit dem Allianz-Einstieg erfolge eine Kapitalerhöhung, bei der die vorherigen Partner nicht mitgehen. Alle drei Konzerne hielten deshalb künftig 8,33 Prozent.

Adidas   hatte 2001 noch 75 Millionen für zehn Prozent der Bayern-Anteile gezahlt, das Unternehmen aus Herzogenaurach ist seit knapp 50 Jahren Sponsor des Fußballvereins. Der Autobauer Audi   stieg 2009 beim FC Bayern München ein und erwarb für rund 90 Millionen Euro einen Anteil von gut neun Prozent.

Der Einstieg des Versicherungskonzerns Allianz hatte sich bereits angedeutet. So hatte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge auf dem Sportsponsoring-Kongress Spobis in der vergangenen Woche in Düsseldorf die Beteiligung eines weiteren Investors in Aussicht gestellt.

Auf Einkaufstour wollen die Münchner mit dem Geld aber nicht gehen. Das hatte Rummenigge bereits klargestellt. "Wenn wir so etwas machen, wird das in die Infrastruktur investiert, in Steine, nicht in Beine", sagte Rummenigge. Man werde keinen Lionel Messi holen. Demnach sollen die Zusatzeinnahmen in das Stadion fließen, an dem die Allianz die Namensrechte hält. Das Stadion wäre damit abbezahlt und der FC Bayern schuldenfrei.

Die Allianz-Arena war im Jahr 2005 für rund 340 Millionen Euro fertiggestellt worden. Zunächst waren der FC Bayern und 1860 München zu jeweils 50 Prozent an der WM-Spielstätte beteiligt. Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauften die Löwen allerdings 2006 ihre Anteile an den deutschen Rekordmeister.

bos/dpa
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