"Entsetzlich und beschämend" Versicherungskonzern Lloyd's entschuldigt sich für Rolle im Sklavenhandel

Rund 17 Millionen Afrikaner wurden für den transatlantischen Sklavenhandel verschleppt. Jetzt bedauert der britische Versicherungskonzern Lloyd’s öffentlich seinen Anteil daran.
Lloyd's-Zentrale in London: "Schwierige Diskussionen, die längst überfällig waren"

Lloyd's-Zentrale in London: "Schwierige Diskussionen, die längst überfällig waren"

Foto: LEON NEAL/ AFP

Der britische Versicherungskonzern Lloyd's of London hat sich für seine Rolle im atlantischen Sklavenhandel entschuldigt. "Wir bereuen die Rolle, die Lloyd’s im Sklavenhandel des 18. und 19. Jahrhunderts gespielt hat - einer entsetzlichen und beschämenden Periode der englischen Geschichte sowie unserer eigenen", teilte das Unternehmen mit.

"Aktuelle Ereignisse haben ein Schlaglicht auf die Ungleichbehandlung geworfen, die schwarze Menschen über viele Jahre infolge von systematischem und strukturellem Rassismus erlebt haben", hieß es weiter. Dies habe "schwierige Diskussionen ausgelöst, die längst überfällig waren".

Lloyd’s kündigte an, es werde in Programme investieren, um Schwarze und die Angehörigen ethnischer Minderheiten als Mitarbeiter zu gewinnen. Man werde außerdem Organisationen finanziell unterstützen, die sich für die Gleichstellung dieser Gruppen einsetzen.

Der Sklavenhandel über den Atlantik war die größte bekannte Verschleppung von Menschen in der Geschichte. Dabei wurden Waffen und Schwarzpulver aus Europa gegen Millionen afrikanischer Sklaven getauscht, die dann nach Amerika gebracht wurden. Die Schiffe kehrten mit Zucker, Baumwolle und Tabak zurück.

Dem Sklavenhandel fielen zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert rund 17 Millionen afrikanischer Männer, Frauen und Kinder zum Opfer. Viele kamen unter erbarmungslosen Bedingungen ums Leben, die Überlebenden wurden auf Plantagen unterjocht. Großbritannien beendete den transatlantischen Sklavenhandel offiziell im Jahr 1807.

dab/Reuters
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