Abgasaffäre Staatsanwaltschaft durchsucht VW-Zentrale

VW-Zentrale in Wolfsburg
Foto: RONNY HARTMANN/ AFPDie Staatsanwaltschaft Braunschweig hat einem Medienbericht zufolge ihre Ermittlungen gegen Volkswagen ausgeweitet - und erneut die Zentrale in Wolfsburg durchsucht. Dabei seien Papiere und größere Datenmengen beschlagnahmt worden, zitierte die "Wirtschaftswoche" einen Sprecher der Ermittlungsbehörde.
Bei den Ermittlungen gehe es um möglicherweise falsche Verbrauchs- und damit CO2-Angaben bei Fahrzeugen. Die Staatsanwaltschaft geht dem Bericht zufolge aufgrund eigener Ermittlungen dem Verdacht nach, dass Volkswagen im Herbst 2015 falsch über das Ergebnis eigener Untersuchungen im Zusammenhang mit CO2-Werten informiert hat. Aus dieser möglicherweise falschen Information des Kapitalmarkts ergebe sich der Verdacht der Marktmanipulation.
Dabei geht es offenbar um eine von VW am 9. Dezember 2015 herausgegebene Adhoc-Mitteilung. Diese sei "objektiv inhaltlich falsch gewesen" sei, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der "Wirtschaftswoche".
Die für den Börsenkurs und Anleger relevante Mitteilung hatte VW mit der Überschrift "CO2-Thematik weitgehend abgeschlossen" versehen und damit seine vorherige Adhoc vom 3. November 2015 revidiert. In dieser hatte VW gemeldet, bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typ-Zulassung von Fahrzeugen sei es "zu nicht erklärbaren Werten gekommen". Rund 800.000 Fahrzeuge des VW-Konzerns sollten ursprünglich betroffen sein, die wirtschaftlichen Risiken bezifferte VW auf rund zwei Milliarden Euro.
"Wir können bestätigen, dass es Durchsuchungen gegeben hat", sagte ein VW-Sprecher. Darüber hinaus wollte er sich nicht äußern und verwies auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft war zunächst nicht zu erreichen.