Abgasaffäre Staatsanwaltschaft ermittelt gegen VW-Mitarbeiter

In der Abgasaffäre sind mehrere Volkswagen-Mitarbeiter ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Ein Sprecher sagte: "Tendenziell werden es mehr Beschuldigte, je tiefer wir graben."
Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg: Ermittlungen gegen Angestellte

Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg: Ermittlungen gegen Angestellte

Foto: Sean Gallup/ Getty Images

Infolge des Abgasskandals bei Volkswagen hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen mehrere Mitarbeiter des Autobauers Ermittlungsverfahren eingeleitet. Über die Identität der Beschuldigten wollte eine Sprecherin der Behörde keine Angaben machen. Es gehe allerdings nicht um die oberste Führungsriege des Konzerns. Das Verfahren könne sich aber noch ausweiten: "Tendenziell werden es mehr als weniger Beschuldigte, je tiefer wir graben", sagte ein Sprecher.

Ende September hatte die Staatsanwaltschaft zunächst erklärt, gegen den von seinem Posten als VW-Chef zurückgetretenen Martin Winterkorn zu ermitteln - wenige Tage später korrigierte die Behörde diese Angabe. Vorerst war dann nur noch von "Ermittlungen gegen unbekannt" die Rede, schließlich hieß es: Gegen Winterkorn bestehe kein Anfangsverdacht. Wenig später beschlagnahmten die Ermittler bei einer Razzia in der Wolfsburger Konzernzentrale Unterlagen und Datenträger.

Tausende Lösungen für Nachrüstungen nötig

Dem Volkswagen-Konzern drohen wegen der Abgasaffäre Milliardenkosten durch Strafzahlungen und Klagen. Der Konzern hatte bereits 6,5 Milliarden Euro als Reserve zurückgestellt. Die Summe schlägt im dritten Quartal voll zu Buche, wie VW angekündigt hat. (Lesen Sie hier alle Fragen und Antworten zu dem Skandal.)

Teuer wird die Aufarbeitung der Affäre für den Konzern in jedem Fall, nicht zuletzt wegen der umfangreichen Nacharbeiten an den betroffenen Fahrzeugen. Für notwendige Nachbesserungen an manipulierten Dieselfahrzeugen müssen nun bis zu 10.000 verschiedene Lösungen ausgearbeitet werden.

Derweil zeichnet sich ab, dass der Skandal die Konzern-Finanztochter belastet. Im Portfolio der Volkswagen Financial Services AG finden sich bis zu eine Million betroffene Dieselautos. Das geht aus einem Brief der Finanztochter an Geschäftspartner vom Dienstag hervor. Für die VW-Bank könnte das teure Folgen haben, denn der Skandal schmälert möglicherweise den Wiederverkaufswert dieser Fahrzeuge, die VW etwa am Ende der Leasinglaufzeit zurücknehmen muss.

mxw/dpa
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