Abgasaffäre Dutzende Manager in VW-Skandal verwickelt

VW-Zentrale in Wolfsburg: Der Kreis der Mitwisser und Mittäter könnte sich noch ausweiten
Foto: Carsten Koall/ Getty ImagesDie bisherigen Ermittlungen der Internen Revision und der Anwaltskanzlei Jones Day im Volkswagen-Konzern zeigen nach Informationen des SPIEGEL: Der jahrelange Abgasbetrug mit einer verbotenen Software war keineswegs das Vergehen "einer kleinen Gruppe" von Managern, wie das Unternehmen bislang behauptet. Beteiligt daran waren offenbar mehrere Dutzend Volkswagen-Manager, Insider sprechen von mindestens 30 Personen. Sie sollen beurlaubt werden.
Der Kreis der Mitwisser und Mittäter könne sich noch ausweiten, sagt ein mit der Aufklärung Betrauter. Der Dieselmotor EA 189 sei im Lauf seiner Einsatzzeit von 2008 bis heute mehrfach darauf geprüft worden, ob er geänderte Abgasnormen in verschiedenen Märkten erfüllt. Dass dieser Motor die Vorschriften ohne die teure Abgasreinigung erreicht, die sonst bei Dieselantrieben üblich ist, hätte "jeden Motorenentwickler misstrauisch machen müssen", sagt ein VW-Manager.
Der Konzern dementierte am Mittwoch, dass mindestens 30 Personen Bescheid wussten. "Die Zahl entbehrt jeglicher Grundlage", sagte ein VW-Sprecher.
Der VW-Skandal entwickelt sich damit ähnlich wie die Siemens-Affäre um Schmiergeldzahlungen. Auch bei dem Münchner Konzern hatte der Vorstand anfangs von den Verfehlungen einer "kleinen Gruppe" gesprochen. Im Laufe der Ermittlungen mussten mehrere Vorstände ihren Posten aufgeben.
Der neue VW-Vorstandschef Matthias Müller will das Top-Management am Donnerstag in Dresden über den Stand der Untersuchungen, die geplante Überarbeitung der betroffenen Motoren und mögliche Sparprogramme informieren.
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