US-Automarkt VW-Absatz fällt um 17 Prozent

Volkswagen-Händler in Kalifornien
Foto: Mike Nelson/ dpaNach einer langen Boom-Phase ist der Neuwagenabsatz in den USA im Mai überraschend stark zurückgegangen. Große Hersteller wie General Motors (GM), Ford, Toyota oder Honda mussten erhebliche Abstriche machen. Besonders betroffen war erneut der vom Abgasskandal gezeichneten deutsche Autobauer Volkswagen. Auch Daimler und BMW taten sich schwer.
Die Autos mit dem VW-Logo sind im Zuge der Affäre um manipulierte Emissionswerte weiter Ladenhüter in den USA. Der Neuwagenabsatz der Marke sackte im Mai um 17,2 Prozent im Jahresvergleich auf 28.779 Fahrzeuge ab, teilte VW am Mittwoch mit. Damit schrumpften die Verkäufe wieder kräftiger als im Vormonat.
Die VW-Premiumtöchter Audi und Porsche hingegen verkauften im vergangenen Monat 1,6 Prozent und 7,3 Prozent mehr Neuwagen als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt fiel der Mai-Absatz auf dem zweitgrößten Automarkt der Welt aber enttäuschend aus. Das spürten auch die deutschen Oberklasse-Anbieter Daimler und BMW, deren Verkaufszahlen im Jahresvergleich um 1,9 und 8,8 Prozent sanken.
Noch schlechter lief es für US-Branchenführer GM. Die Opel-Mutter brachte 18 Prozent weniger neue Autos auf die Straße als im Vorjahreszeitraum. Konkurrent Ford hatte ein Minus von 6,1 Prozent zu verzeichnen. Der US-Absatz des weltgrößten Herstellers Toyota ging um 9,6 Prozent zurück. Honda und Nissan büßten 4,8 und 1,0 Prozent ein.
Als Gründe für den deutlichen Rückgang machten Analysten vor allem zwei Verkaufstage weniger als im Vorjahr aus. Zudem hätte das verlängerte Wochenende um den Feiertag "Memorial Day", den die Anbieter gewöhnlich mit Rabatten zum Abverkauf von Restbeständen und als Auftakt der Sommersaison nutzen, nicht den erhofften Erfolg gebracht. Trotzdem dürfte der Auto-Boom in den USA nach Einschätzung von Experten anhalten: Die Spritpreise sind niedrig und Finanzierungszinsen günstig.
Trotz der Delle im Mai dürfte der US-Automarkt Analysten zufolge 2016 den Rekord aus dem Vorjahr übertreffen. Im vergangenen Jahr hatten die Hersteller 17,47 Millionen Wagen verkauft - so viele wie nie zuvor