Mögliche Schadensersatzansprüche Niedersachsen unterstützt Vorgehen gegen Winterkorn

"Das geschieht mit ausdrücklicher Unterstützung Niedersachsens": VW prüft eine Schadensersatzklage gegen Ex-Chef Winterkorn - und bekommt Rückendeckung vom zweitgrößten Aktionär. Es geht um bis zu eine Milliarde Euro.
Martin Winterkorn

Martin Winterkorn

Foto: Michael Sohn/ AP

Das Land Niedersachsen unterstützt die Prüfung von Schadensersatzansprüchen gegen den ehemaligen VW-Konzernchef Martin Winterkorn. Der VW-Aufsichtsrat habe in diesem Zusammenhang eine Anwaltskanzlei beauftragt, sagte Ministerpräsident Stephan Weil.

"Das geschieht mit ausdrücklicher Unterstützung der Vertreter Niedersachsens im Aufsichtsrat von VW", meinte der SPD-Politiker. Das Land ist zweitgrößter Anteilseigner von Volkswagen.

Medienberichten zufolge kursieren bereits Zahlen im Umfeld des Aufsichtsrats, auf welche Summen Winterkorn verklagt werden könnte: Sie reichen bis zu einer Milliarde Euro.

Haftbefehl gegen Winterkorn in den USA

Bei der Aufarbeitung des Diesel-Abgasskandals geht es auch um die Frage, ob der VW-Aufsichtsrat Schadensersatzansprüche gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden stellt. Dabei handele es sich um einen selbstverständlichen Teil der Arbeit des Kontrollgremiums, den die niedersächsische Landesregierung mit angeschoben habe, hieß es.

Winterkorn war im September 2015 als VW-Konzernchef zurückgetreten, nachdem US-Behörden Manipulationen bei Dieselautos aufgedeckt hatten. Seitdem sind mögliche Schadensersatzansprüche gegen hochrangige Manager ein Thema für den Aufsichtsrat.

Zuletzt hatte die US-Justiz Haftbefehl gegen den ehemaligen VW-Chef erlassen, nachdem die US-Staatsanwaltschaft in Detroit den Spitzenmanager wegen seiner Rolle bei den Abgasmanipulationen angeklagt hatte. Insidern zufolge will sich Winterkorn bald umfassend zu der Anklage äußern.

Endlich verständlich: Die wichtigsten Daten und Fakten zur VW-Abgasaffäre.

ans/dpa
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