Neuer Abgastest Volkswagen verfehlt Renditeziel

Dämpfer für VW: Die Automarke hat 2018 nach SPIEGEL-Informationen zwar mehr Umsatz, aber weniger Gewinn erwirtschaftet. Bislang unveröffentlichten Zahlen zufolge bleibt der Hersteller hinter seinen Zielen zurück.
Autotransporter mit VW-Neuwagen

Autotransporter mit VW-Neuwagen

Foto: Raphael Knipping / DPA

Die Automarke VW hat im vergangenen Jahr trotz stärkerer Verkäufe einen niedrigeren Gewinn erzielt. Während der Umsatz im Vergleich zu 2017 von knapp 80 Milliarden auf rund 85 Milliarden Euro stieg, ging der operative Gewinn von 3,3 Milliarden auf 3,2 Milliarden Euro leicht zurück. Das hat der SPIEGEL aus dem Umfeld des Konzerns erfahren.

Die Gewinnschwäche hat Auswirkungen auf eine wichtige Kennzahl, die das VW-Management und die Aktionäre besonders im Blick haben: Die Umsatzrendite sank von 4,1 auf 3,8 Prozent. Der Wert liegt damit unter den Erwartungen von Konzernchef Herbert Diess, der für die Kernmarke VW ein Renditeziel von vier bis fünf Prozent ausgegeben hat. Mittelfristig fordert er von seinem Team sogar sechs Prozent Rendite, um genug Geld für die milliardenschweren Zukunftsinvestitionen in Elektromobilität und autonomes Fahren zu erwirtschaften.

Grund für den relativ niedrigen Gewinn sind vor allem Probleme mit den neuen Abgastestvorgaben der EU: Weil VW es nicht rechtzeitig schaffte, seine Modelle nach dem vorgeschriebenen Prüfstandard WLTP zu zertifizieren, konnte der Hersteller seinen Kunden monatelang nur eine stark eingeschränkte Modellpalette anbieten.

Kaufinteressenten mussten teils mit Rabatten dafür entschädigt werden, dass sie sich mit alternativen, bereits freigegebenen Modellvarianten begnügten. Im dritten Quartal brach das Ergebnis deshalb erheblich ein. Volkswagen will die Zahlen nicht kommentieren und verweist stattdessen auf eine Pressekonferenz am 13. März.

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