Wohnungskonzern Vonovia steigert Gewinn in Coronakrise deutlich

Wirtschaft und Verbraucher leiden in der Coronakrise, Vonovia nicht: Der größte deutsche Wohnungskonzern hat 2020 erneut einen Milliardengewinn gemacht – gespart wurde bei Neubauten und Modernisierungen.
Vonovia-Zentrale in Bochum

Vonovia-Zentrale in Bochum

Foto: Marcel Kusch / dpa

Das Geschäft mit der Vermietung von Wohnungen gehört zu den Wirtschaftszweigen, die nicht unter der Corona-Pandemie leiden. Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia hat seinen Gewinn 2020 sogar deutlich gesteigert und sieht sich auch für 2021 auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Gewinn aus dem operativen Geschäft – die bei Immobilienfirmen zentrale Kennziffer – um 10,6 Prozent auf fast 1,35 Milliarden Euro. Zu der positiven Entwicklung hätten vor allem Zukäufe in Schweden beigetragen, teilte das Dax-Unternehmen mit.

»Wir haben uns trotz der Herausforderung der Coronakrise weiterhin positiv entwickelt, und wir sind auch für 2021 optimistisch«, sagte Konzernchef Rolf Buch. Vonovia hatte demnach zum 31. Dezember 2020 einen Bestand von rund 416.000 eigenen Mietwohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. In der Bundesrepublik betrage der Marktanteil mit etwa 355.000 bewirtschafteten Wohnungen rund 1,5 Prozent.

Die Investitionen in Neubau für den eigenen Bestand, in die Instandhaltung und Modernisierung verringerten sich 2020 allerdings um 1,8 Prozent auf insgesamt rund 1,94 Milliarden Euro. Konzernchef Buch erklärte das damit, dass die Pandemie einzelne Bauprojekte verzögert habe: »Durch Covid-19 sind uns ja sogar im ersten Lockdown Baustellen lahmgelegt worden.« Seit die Infektionsgefahr auf Baustellen als gering eingestuft werde, sei dies nicht mehr der Fall.

Im vergangenen Jahr wurde das Ergebnis des zugekauften Wohnungskonzerns Hembla aus Schweden erstmals vollständig berücksichtigt. In den vergangenen Jahren hatte Vonovia mehrere Firmen vor allem im Ausland übernommen sowie in die Modernisierung und den Neubau von Wohnungen investiert. Der Expansionskurs und die auch in Folge von Modernisierungen erzielten höheren Mieten lassen den Betriebsgewinn seit Jahren steigen.

Für 2021 peilt der Konzern einen erneut höheren Gewinn aus dem operativen Geschäft von 1,42 bis 1,47 Milliarden Euro an. Aktionären soll auf der Hauptversammlung am 16. April eine Dividende für 2020 von 1,69 Euro je Anteilsschein vorgeschlagen werden, zwölf Cent mehr als im Vorjahr.

fdi/Reuters
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