Vorwurf der Umwelthilfe
Händler umgehen Verkaufsverbot für Glühbirnen
Die Deutsche Umwelthilfe hat den Test gemacht - und siehe da: Viele Geschäfte verkaufen noch immer 100-Watt-Glühbirnen. Doch die Händler wehren sich gegen den Vorwurf. Nach ihren Angaben handelt es sich lediglich um Restbestände.
Berlin - Seit Herbst vergangenen Jahres gilt in der EU ein Verbot von 100-Watt-Glühbirnen. Eigentlich. Denn im deutschen Handel sind sie immer noch zu haben. Testkäufe in Süddeutschland und Berlin hätten ergeben, dass rund ein Drittel der Bau- und Elektromärkte, Kaufhäuser und Supermärkte die Glühbirnen noch anbiete, teilte die Deutsche Umwelthilfe am Freitag mit.
Die Umweltschutzorganisation forderte den Handel auf, den Verkauf der Lampen bis Ende November einzustellen. Die Behörden der Bundesländer müssten Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit einleiten, verlangte die Organisation.
Die Handelsketten verteidigten ihr Angebot laut Umwelthilfe damit, dass sie die Glühbirnen noch auf Lager hatten. Sie würden lediglich ihre Bestände verkaufen, was erlaubt ist. Jürgen Resch, Geschäftsführer der Umwelthilfe, nannte dieses Argument mehr als ein Jahr nach dem Stichtag "absurd".
Die EU will bis Herbst 2012 alle alten Glühbirnen mit Leuchtfaden aus den Läden nehmen, da sie als Energiefresser gelten. Alternativen sind Energiespar- und Halogenlampen.