Abgasaffäre VW-Manager bleibt bis 2018 in Haft

Ein wegen Verstrickungen im Dieselskandal festgenommener VW-Manager ist in den USA erneut mit einem Kautionsantrag vor einem Gericht gescheitert. Der Richter sieht die Gefahr, dass er sich nach Deutschland absetzen könnte.
VW in der Werkstatt

VW in der Werkstatt

Foto: Julian Stratenschulte/ dpa

Der Anfang des Jahres festgenommene VW-Manager Oliver S. bleibt in Haft. Ein Bundesrichter in Detroit lehnte es ab, den Beschuldigten vor Beginn des für Januar 2018 angesetzten Prozesses gegen eine Kaution auf freien Fuß zu setzen.

S. wird für die Manipulation von Abgaswerten im Zuge des VW-Dieselskandals verantwortlich gemacht. Die US-Justiz beschuldigt den Deutschen, der bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut war, Teil einer Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltgesetze gewesen zu sein. Ihm droht eine lange Haftstrafe.

Der Angeklagte war am 7. Januar auf der Rückreise aus Florida von der US-Bundespolizei FBI am Flughafen von Miami abgefangen worden und ist seitdem in Haft. Seine Verteidiger hatten zuletzt großen Aufwand betrieben, um den Richter vom Kautionsantrag zu überzeugen. Sein Mandant sei unschuldig, es gebe keine Beweise gegen ihn, bekräftigte der Anwalt von S. Es gehe nicht darum, ihm die Flucht nach Deutschland zu ermöglichen, sondern die Chance zur Prozessvorbereitung in den USA.

Der Richter folgte jedoch der Argumentation der Kläger, wonach die Gefahr bestehe, dass der VW-Manager sich nach Deutschland absetze, von wo ihm keine Auslieferung drohe. Empfehlungsschreiben von Familie und Freunden sowie finanzielle Sicherheiten über 1,6 Millionen Dollar, die der Angeklagte und Angehörige hinterlegen wollten, überzeugten den Richter nicht.

Wegen des Dieselskandals ist in den USA bislang Strafanzeige gegen sieben VW-Mitarbeiter gestellt worden. Oliver S. ist der Einzige, den die US-Behörden fassen konnten.

asa/dpa
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