Nach Waldbränden in Kalifornien Größter US-Energieversorger muss Insolvenz anmelden

Brand in Malibu, Kalifornien
Foto: ERIC THAYER/ REUTERSDie verheerenden Waldbrände in Kalifornien haben den größten US-Energieversorger PG&E in die Pleite getrieben. Bereits am Sonntag war die Chefin des Konzerns, Geisha Williams, zurückgetreten. An diesem Montag kündigte das Management nun einen Antrag auf Gläubigerschutz für Ende Januar an.
Im November hatten Waldbrände die Kleinstadt Paradise im Norden Kaliforniens völlig zerstört, dabei starben mindestens 86 Menschen. Ermittler prüfen derzeit, ob die Infrastruktur des Unternehmens den massiven Waldbrand in Nordkalifornien im November ausgelöst hatte. Opfer der Katastrophe werfen PG&E fahrlässiges Verhalten vor und fordern Schadensersatz.
Der Konzern betreibt Tausende Kilometer von Stromtrassen, die laut Medienberichten teils veraltet sind. Auf das Unternehmen könnten im Zusammenhang mit den Bränden 2017 und 2018 nach eigenen Angaben Kosten von bis zu 30 Milliarden Dollar zukommen. Im Jahr 1996 zahlte PG&E wegen mit Chrom vergiftetem Grundwasser 333 Millionen Dollar, zur damaligen Zeit die größte Schadensersatzsumme in der Geschichte der USA.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens will sich der Konzern einer Restrukturierung unterziehen. Der Prozess dürfte nach Angaben von Beratern bis zu zwei Jahre dauern. Die Energieversorgung soll dadurch nicht beeinträchtigt werden. PG&E beliefert in Kalifornien 5,4 Millionen Kunden mit Strom und 4,3 Millionen mit Erdgas. Mehr Kunden hat kein Energieunternehmen in den USA.