Wall-Street-Skandal Insideraffäre erreicht Goldman Sachs

Die Insideraffäre um den Hedgefonds-Gründer Raj Rajaratnam droht jetzt auch Goldman Sachs in Mitleidenschaft zu ziehen. Ein Mitglied des Verwaltungsrats der US-Investmentbank soll geheime Informationen ausgeplaudert haben.
Zentrale von Goldman Sachs in New York: Ermittlungen gegen Verwaltungsratsmitglied

Zentrale von Goldman Sachs in New York: Ermittlungen gegen Verwaltungsratsmitglied

Foto: REUTERS

New York - Die Insideraffäre an der New Yorker Börse hat nun auch die US-Investmentbank Goldman Sachs erreicht. Ermittler haben nach Informationen des "Wall Street Journal" das Verwaltungsratsmitglied Rajat Gupta im Visier. Der gebürtige Inder steht demnach im Verdacht, zum Höhepunkt der Finanzkrise den Hedgefonds-Gründer Raj Rajaratnam mit Tipps versorgt zu haben. Rajaratnam und sein Hedgefonds Galleon stehen im Zentrum der Affäre.

Die Ermittler überprüfen nach dem Bericht vom Donnerstag den Handel mit Goldman-Sachs-Aktien im Zeitraum Juni 2008 bis Oktober 2008. In dieser Zeit stürzte die Pleite des Konkurrenten Lehman Brothers die weltweiten Finanzmärkte ins Chaos. Starke Kursschwankungen besonders bei Finanztiteln waren die Folge - eine ideale Gelegenheit für Spekulanten, Profit zu machen.

Gegen Rajaratnam war Mitte Dezember 2009 Anklage erhoben worden. Er und 21 Komplizen sollen mit Hilfe der Insider-Informationen hohe zweistellige Millionengewinne eingestrichen haben. Nach Angaben des "Wall Street Journal" verbanden Rajaratnam und Gupta langjährige geschäftliche Beziehungen. Die Zeitung betonte jedoch, noch sei keine Anklage gegen den Goldman-Sachs-Mann erhoben worden.

Mit Goldman Sachs ist erstmals eine Wall-Street-Firma in die Insideraffäre hineingezogen worden. Von dem Skandal betroffen waren bislang unter anderem der IT-Gigant IBM sowie die Chiphersteller Intel und Advanced Micro Devices (AMD). Auch Aktien des Internetkonzerns Google sollen illegal gehandelt worden sein. Das Handeln mit Aktien aufgrund geheimer Informationen (Insiderwissen) ist verboten, weil es andere Anleger benachteiligt.

mik/dpa/dpa-AFX
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