Wegen Produktionsverlagerung Toblerone-Verpackung bald ohne Matterhorn

Die »Swissness«-Regelung trifft Toblerone: Weil der Mutterkonzern die Schokolade in Zukunft in der Slowakei produziert, muss ein Schweizer Nationalsymbol von der Verpackung weichen.
Gehen bald getrennte Wege: die Toblerone und das Matterhorn

Gehen bald getrennte Wege: die Toblerone und das Matterhorn

Foto: Denis Balibouse / REUTERS

Die Schweiz ist international hoch angesehen, viele Schweizer Produkte gelten Kunden in aller Welt als besonders hochwertig. Um den eigenen Markenkern zu schützen, hat das Land eine besondere Regelung: Sie wird »Swissness« genannt und wurde 2017 eingeführt (mehr zu der Regelung erfahren Sie hier ).

Sie regelt, wer Produkte mit Schweizer Symbolen – wie dem Schweizerkreuz – aber auch mit anderen Nationalsymbolen bewerben darf. Die bekannte Toblerone-Schokolade gehört bald nicht mehr dazu, berichten zahlreiche Medien. Eine Sprecherin des US-Süßwarenkonzerns Mondelez bestätigte den Vorgang dem Schweizer Rundfunk SRF (hier geht’s zu dem Bericht ).

Mehr Mount Everest statt Matterhorn

Mondelez produziert Toblerone. Weil das Unternehmen aber plant, für die Schokoladenmarke in Zukunft auch in der Slowakei zu produzieren, darf sie nicht mehr als »schweizerisch« bezeichnet werden. Man werde deshalb ab Sommer eine neue Verpackung gestalten und die Marke als »in der Schweiz gegründet« positionieren, so der Konzern. Die neue Verpackung werde auch ein neues Logo zieren. Es handele sich um »ein modernisiertes und gestrafftes Berglogo, das mit der geometrischen und dreieckigen Ästhetik übereinstimmt«. Die Silhouette des Matterhorns wird dann verschwinden.

Die Toblerone war 1908 von zwei Chocolatiers namens Theodor Tobler und Emil Baumann erfunden worden. Der Markenname wird auf eine Zusammensetzung aus dem Nachnamen Tobler und »Torrone« zurückgeführt, dem italienischen Namen der Füllung. Bislang wurde Toblerone ausschließlich in einem Werk westlich von Bern produziert.

Absatzeinbrüche müsse der Hersteller Mondelez aber wohl nicht fürchten. Er vermute, dass »die neue Verpackung kaum negative Auswirkungen haben dürfte«, zitiert der SRF den Werbeexperten Frank Bodin. Dass der abgebildete Berg auf der Verpackung bald weniger nach Matterhorn und mehr nach Mount Everest aussehe, werde wohl kaum jemandem auffallen.

beb

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