Von Abnehmen zu Wellness Weight Watchers ändert seinen Namen

Schon seit zwei Jahren versucht Weight Watchers, sein Image umzukrempeln. Nun hat das Unternehmen einen radikalen Schritt vollzogen - und inszeniert den Beginn einer neuen Ära.
Mindy Grossman

Mindy Grossman

Foto: Amy Sussman/ AP

Auch sie selbst sei mal eine "fette Hausfrau" gewesen, sagte die Gründerin Jean Nidetch, als sie vor 55 Jahren Weight Watchers gründete. Seitdem gilt der Konzern als Pionier im Abnehm-Geschäft.

Nun aber soll das vorbei sein: Das Unternehmen gab bekannt, dass es einen Namen ändere und sich damit endgültig vom reinen Kilodrücken verabschiede. Es heißt nun simpel und kurz "WW", berichtet unter anderem die BBC .

"Wellness that Works"

Die Neubenennung bedeute nicht einfach "Weight Watchers" oder "Wellness that Works", wie die Firma bereits für sich warb, sagt die 60-jährige Vorstandschefin Mindy Grossman auf einer Pressekonferenz. Vielmehr handle es sich um eine neue Marke, welche die Tradition und die Perspektive von Weight Watchers vereine.

Das Unternehmen sei schon seit zwei Jahren damit beschäftigt, sich weiterzuentwickeln. Nicht mehr allein die Gewichtsabnahme solle eine Rolle spielen, sondern auch die Gesundheit und das Wohlbefinden - so der Zeitgeist von heute.

"Das ist nur der erste Schritt. Wir müssen uns anpassen, wie es jedes andere Unternehmen auch muss", sagt Grossman. (Lesen Sie hier eine Analyse über die Erneuerungen bei Weight Watchers.)

Die US-Fernsehikone Oprah Winfrey, die selbst am Unternehmen beteiligt ist und dafür wirbt, sagt, sie habe schon immer gedacht, Weight Watchers spiele im Leben seiner Kunden und Kundinnen eine weitaus wichtigere Rolle als die einer Abnehm-Hilfe.

Im Frühjahr war das Unternehmen in die Kritik geraten, als es eine kostenlose Mitgliedschaft für Jugendliche anbot. Vereine für Essgestörte trommelten im Internet mit dem Hashtag #wakeupweightwatchers, "Wach auf, Weight Watchers".

Neues Punktesystem

Mit der Neubenennung einher geht eine Veränderung des bisherigen Punktesystem. Dabei zielt die Punktevergabe nun mehr auf "gesunde Lebensgewohnheit" und Sport, dafür weniger aufs bloße Abnehmen. Das Unternehmen will überdies seine Aktivitäten auf Instagram zurückfahren, wo es bisher mit aufwendigen Vorher-Nachher-Fotos präsent war.

"Es ist doch paradox", sagt Grossmann. "Alle sprechen von Wellness und keiner will das Wort Diät oder Gewicht überhaupt noch in den Mund nehmen - gesünder werden wir so nicht."

tin
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