Phantomkonten-Skandal Wells Fargo drohen weitere Strafen

Die US-Großbank Wells Fargo muss sich im Skandal um Phantomkonten nun auch mit der heimischen Börsenaufsicht SEC auseinandersetzen. Die Ermittler prüfen, ob das Geldhaus seine Investoren in die Irre geführt hat.
Wells-Fargo-Zentrale in San Francisco

Wells-Fargo-Zentrale in San Francisco

Foto: ? Robert Galbraith / Reuters/ REUTERS

Die Affäre um fingierte Konten nimmt für die US-Großbank Wells Fargo allmählich bedrohliche Ausmaße an. Nun hat sich auch die US-Börsenaufsicht SEC in die Ermittlungen eingeschaltet, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Pflichtmitteilung des Instituts hervorgeht. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass der Bank weitere Strafen drohen. Aktuell schätzt sie ihre Rechtsrisiken auf 1,7 Milliarden US-Dollar. Zahlreiche weitere Behörden sind ebenfalls noch in den Fall involviert.

Die Bank hat in der Angelegenheit bereits einer ersten Strafe von 185 Millionen Dollar zugestimmt. Zudem sollen fünf Millionen an betroffene Kunden fließen. Über Jahre hinweg sollen Mitarbeiter wegen hohen Erfolgsdrucks in großem Stil Konten eröffnet haben, die nicht von Kunden autorisiert worden waren. Mitte Oktober hatte Vorstandschef John Stumpf deshalb seinen Posten geräumt. Tausende Angestellte wurden wegen der Affäre gefeuert.

Der Skandal hat dem Image von Wells Fargo   schweren Schaden zugefügt. Das einst eher kleine Institut war nach der Finanzkrise und der Übernahme des angeschlagenen Konkurrenten Wachovia gigantisch gewachsen. 2015 hatte es die chinesische ICBC als nach Börsenwert größte Bank der Welt abgelöst. Erst in den vergangenen Wochen hat sie diesen Status wieder verloren, weil der Aktienkurs als Folge des Skandals deutlich gesunken ist.

mik/dpa-AFX
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