Trockenperiode Bauernpräsident rechnet bei Ernte mit Totalverlusten

Die Hitze im Mai hat drastische Folgen für die deutsche Landwirtschaft. Bauernpräsident Rukwied fürchtet, dass Bauern in einigen Regionen ihre komplette Ernte verlieren könnten. Er fordert finanzielle Unterstützung.
Feld in Thüringen

Feld in Thüringen

Foto: Jörg Carstensen/ dpa

So heiß wie in diesem Jahr war der Mai seit Beginn der Wetteraufzeichnung nicht. Das gefährdet die Ernte vieler Bauern. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, rechnet in diesem Jahr sogar mit Totalverlusten.

"Im Norden und Osten vertrocknet die Ernte. Wir gehen deshalb in einigen Regionen von Ernteausfällen von 50 bis 60 Prozent bis hin zum Totalverlust aus. Das bedroht Existenzen," sagte Rukwied der "Bild am Sonntag".

Für die aktuelle Situation seien daher Instrumente zur Liquiditätssicherung der Landwirte notwendig. "Zusätzlich brauchen wir die Möglichkeit für Landwirte, steuerfreie Rücklagen zum Risikoausgleich zu bilden", so Rukwied. Diese könnten nachträglich besteuert werden, wenn sie nicht für einen Ernteausfall eingesetzt werden.

Als weiteres Problem für die Landwirte nannte Rukwied die wachsende Zahl von Wölfen in Deutschland: "Wir gehen davon aus, dass über 1000 Wölfe in Deutschland leben. Es gibt zunehmend Wolfsrisse mit erheblichen Schäden." Der Bauernverband fordert deshalb nicht nur ein Wolfsmanagement, was den Abschuss von Problemwölfen ermöglicht. "Wir brauchen außerdem dringend wolfsfreie Zonen in Deutschland, damit auch künftig Weidetiere gehalten werden können."

asc

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren