Wintershall-Dea-Fusion BASF schmiedet Öl- und Gaskonzern - mit einem Oligarchen

Anlage der Wintershall-Tochter Wingas (Archiv)
Foto: Joerg Sarbach/ APDie geplante Fusion der BASF-Tochter Wintershall mit dem Öl-Unternehmen DEA ist besiegelt. BASF und die DEA-Eigentümer - die Investorengruppe LetterOne - hätten eine verbindliche Vereinbarung zum Zusammenschluss ihrer jeweiligen Öl- und Gasgeschäfte unterzeichnet, teilten die Unternehmen mit. Hinter LetterOne steht der russische Oligarch Michail Friedman. Der Milliardär hatte das damals als RWE DEA firmierende Unternehmen im Jahr 2013 gekauft.
Das neue Joint Venture werde unter dem Namen Wintershall DEA firmieren. Mittelfristig streben BASF und LetterOne einen Börsengang von Wintershall DEA an. Der Abschluss der Transaktion werde im ersten Halbjahr 2019 erwartet - vorbehaltlich der Genehmigungen der zuständigen Behörden, etwa des Kartellamts.
Im Jahr 2017 hatte das kombinierte Geschäft von Wintershall und DEA einen Umsatz in Höhe von 4,7 Milliarden Euro, ein Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) von 2,8 Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter von 740 Millionen Euro.
Verhandelt wurde über den Zusammenschluss seit geraumer Zeit. BASF hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, sein Öl- und Gasgeschäft mit DEA zusammenschließen zu wollen. Die Einigung sieht nun vor, dass die BASF zunächst 67 Prozent des neuen Unternehmens hält und die Investorengruppe LetterOne um Fridman 33 Prozent. Der BASF-Anteil soll aber auf über 70 Prozent steigen.
Verglichen mit Energie-Multis wie Shell oder BP ist auch der Zusammenschluss Wintershall DEA eher ein Nischenanbieter, ist aber stark auf bestimmten Schlüsselmärkten vertreten. Wintershall ist beispielsweise in Russland gut vernetzt und auch an der neuen Gaspipeline Nordstream 2 beteiligt.
Die in Hamburg ansässige DEA ist in der Ölförderung und Erschließung neuer Felder erfahren und hat Standorte in Deutschland, Norwegen, Ägypten und Mexiko. Bis 2021 wollen beide Partner ihre Öl- und Gasförderung um rund 30 Prozent erhöhen.