Folge des Wirecard-Skandals
Wirtschaftsprüfer EY verliert offenbar Mandat bei der Telekom
Der Prüfgesellschaft EY kommt mit der Deutschen Telekom wohl ein weiterer wichtiger Kunde abhanden. Hintergrund ist demnach das Vorgehen der Prüfer im Fall Wirecard.
Logo von EY: Die Wirecard-Affäre hat für den Konzern empfindliche Folgen
Foto: Arnd Wiegmann / REUTERS
Die Wirtschaftsprüfungsfirma EY machte in der Wirecard-Affäre keine gute Figur. Nun haben die Prüfer mit der Deutschen Telekom offenbar einen weiteren hochrangigen Kunden verloren. Das berichtet das »Handelsblatt« unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach sollen Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der Telekom darauf gedrungen haben, das Prüfunternehmen zu wechseln.
Der Bund hält direkt und über die staatliche Förderbank KfW knapp ein Drittel der Telekom-Anteile. EY hätte ursprünglich das Bilanztestat bei der Telekom für das bereits laufende Geschäftsjahr 2021 übernehmen sollen. Von der Telekom und EY war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
EY hatte jahrelang die Bilanzen des im Juni kollabierten Zahlungsabwicklers Wirecard geprüft und dabei nicht bemerkt, dass die Vorstände – nach Ansicht der Staatsanwaltschaft München – Bilanzbetrug begangen haben. Die Commerzbank, die zur Deutschen Bank gehörende Fondsgesellschaft DWS und die KfW hatten sich bereits vor Monaten von EY getrennt.