Skandalkonzern Ex-Wirecard-Chef Braun legt Haftbeschwerde ein

Seit zwei Monaten sitzt er in Untersuchungshaft, nun geht Markus Braun laut "Handelsblatt" dagegen vor. In der Haftbeschwerde weise der frühere Chef des Skandalkonzerns Wirecard einen dringenden Tatverdacht zurück.
Ex-Wirecard-Chef Braun: 70 Seiten lange Haftbeschwerde

Ex-Wirecard-Chef Braun: 70 Seiten lange Haftbeschwerde

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Michael Dalder / REUTERS

Ende Juni kam Markus Braun zum ersten Mal in Untersuchungshaft, durfte diese aber gegen Kaution wieder verlassen - um einen Monat später zum zweiten Mal in Haft zu gehen, wo er seitdem sitzt. Nun wehrt sich der langjährige ehemalige Wirecard-Chef offenbar dagegen. Braun habe vor wenigen Tagen über seine Anwälte eine Haftbeschwerde eingelegt, berichtet das "Handelsblatt"  unter Berufung auf Justiz-Insider. In der Beschwerde weist Braun den von der Staatsanwaltschaft unterstellten dringenden Tatverdacht unter anderem des "gewerbsmäßigen Bandenbetrugs" zurück. Außerdem sei aus seiner Sicht die Begründung der Untersuchungshaft nicht nachvollziehbar.

Die Haftbeschwerde ist demnach 70 Seiten lang. In dem Schreiben legen Brauns Anwälte dar, warum ihr Mandant aus ihrer Sicht nicht hätte in Haft genommen werden dürfen und die Untersuchungshaft beendet werden muss. Brauns Verteidiger Alfred Dierlamm wollte sich auf Nachfrage der Zeitung nicht zu der Haftbeschwerde äußern.

Mit dem Verfahren vertraute Personen berichten dem "Handelsblatt" zufolge, dass verschiedenen Beschuldigte vor allem die Aussagen des ehemaligen Wirecard-Managers Oliver Bellenhaus anzweifeln. Bellenhaus war im Wesentlichen verantwortlich für das Geschäft des Zahlungsdienstleisters in Dubai, das zeitweise rund ein Drittel des Konzernumsatzes beisteuerte.

Bellenhaus ist selbst beschuldigt und sitzt ebenfalls in Untersuchungshaft. Er hat sich der Staatsanwaltschaft gestellt und lässt sich vernehmen. Bellenhaus' Verteidiger reagierte auf Nachfrage nicht, berichtet die Zeitung.

fdi

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