Wirtschaftskrise
Philips-Chef Kleisterlee setzt auf neue Ideen
Schon 2009 hatte die Umstrukturierung bei Philips erste Früchte getragen. Jetzt geht es laut Unternehmenschef Gerard Kleisterlee weiter bergauf. Dem SPIEGEL sagte er, nach der Krise erwarte er jährliche Wachstumsraten von sechs Prozent und mehr.
Hamburg - Der niederländische
bekommt die Wirtschaftskrise "immer besser in den Griff", hat Firmenchef Gerard Kleisterlee in einem Interview mit dem SPIEGEL versichert. Zwar werde sich die bei seinem Amtsantritt 2001 begonnene Umstrukturierung des Konzerns auch "2009 noch nicht im Wachstum des Umsatzes niederschlagen". Da jedoch gleichzeitig die Kosten sinken, sei Philips "ein sehr gesundes Unternehmen, das sogar im Krisenjahr 2009 einen Gewinn erwirtschaftet", sagte Kleisterlee.
Den langwierigen Umbau des Konzerns betrachtet der Philips-Chef als abgeschlossen. Die Konzentration auf die drei Geschäftsfelder Licht, Lifestyle-Elektronik und Medizintechnik werde nach dem Ende der Krise zu "jährlichen Wachstumsraten von sechs Prozent und mehr" führen, erwartet der Firmenchef.
Im Bereich der Konsumelektronik hat Philips inzwischen den früheren Anspruch aufgegeben, Branchenführer zu sein. Für Kleisterlee macht es "mehr Sinn, unsere Position bei interessanten Produkten wie Rasierern und Zahnbürsten zu verstärken, als sich in der Konsumelektronik mit der Konkurrenz aus Asien anzulegen". Entscheidender Faktor im Konsumentengeschäft, betonte Kleisterlee gegenüber dem SPIEGEL, seien nicht mehr Technologien, sondern "Ideen und überragende Produktqualität".
Zu den neuen Ideen, mit denen sich Philips von der Konkurrenz absetzen will, zählt Kleisterlee auch die seit kurzem in Deutschland erhältlichen Intim-Massagegeräte. Vor der Markteinführung der Vibratoren, die von einer Gruppe junger Leute im Konzern entwickelt wurden, habe es zwar lange Diskussionen im Vorstand gegeben, doch seien die Reaktionen bei allen Untersuchungen "durchweg positiv" gewesen.