Hastige Abreise aus Hamburger Hafen Rätselraten um Putins Jacht

Superjacht »Graceful«
Foto: Marcus Brandt / dpa82 Meter lang, rund 2800 Tonnen schwer, Maximalgeschwindigkeit 18 Knoten, geschätzte Baukosten: 87 Millionen Euro: Die Luxusjacht »Graceful« ist seit Jahren ein beliebtes Gesprächsthema von Nautik-Nerds. Was nicht zuletzt an ihrem wahrscheinlichen Besitzer liegen dürfte: Sie wird Russlands Präsident Wladimir Putin zugeschrieben.
Und der wollte sein weiß glänzendes, mehrstöckiges Schiff offenbar umbauen lassen. Zwei Balkone sollten angebracht, das Unterboot gereinigt – und die Motoren sollten anscheinend überholt werden. So zumindest berichteten es am Montagabend die »Kieler Nachrichten« – inklusive Beweisfoto der Jacht neben der Korvette »Emden« auf dem Werftgelände von Bohm+Voss.
Kurz nachdem der Bericht erschienen war, stach die »Graceful« in See. Kurs: ostwärts. Momentan befindet sie sich laut dem Portal marinetraffic.com nördlich der Insel Rügen.
Die »Bild«-Zeitung schreibt von einer »fluchtartigen« Abreise, offenbar aus Angst, die Jacht könne in Folge des Ukrainekonflikts festgesetzt werden.
Offizielle Informationen zu dem Fall waren zunächst nicht zu erhalten. Blohm+Voss hat bisher auf eine Anfrage des SPIEGEL nicht reagiert.