

Sunnyvale - Marissa Mayer ist die Nummer eins bei Yahoo, aber den Spitzenplatz bei den Verdienern belegt sie trotzdem nicht. Den hat Henrique de Castro, der fürs Tagesgeschäft bei dem Internetkonzern zuständig ist. Er bekam für das vergangene Jahr 39,2 Millionen Dollar. Dabei war der 47-jährige de Castro erst im Oktober eingestiegen.
Allerdings lässt sich auch Marissa Mayers Gehalt sehen: Die 37-Jährige darf sich über 36,6 Millionen Dollar freuen, wie aus einer am Dienstagabend eingereichten Börsenmitteilung hervorgeht. Mayer hatte ihren Job im Juli angetreten, kurz darauf warb sie de Castro von ihrem früheren Arbeitgeber Google ab.
Dass Mayer mit viel Geld an die Spitze des schlingernden Konzerns gelockt wurde, war bekannt. Etwa 120 Millionen Dollar kann sie binnen fünf Jahren bekommen, wie Yahoo zu ihrem Amtsantritt aufschlüsselte. Der überwiegende Teil der Vergütung wird dabei in Aktien gezahlt. Damit sollen Manager direkt am Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens beteiligt werden.
Für 2012 strich Mayer Aktien im Wert von 35 Millionen Dollar ein. Das Grundgehalt betrug rund 455.000 Dollar, der Bonus lag bei 1,1 Millionen Dollar. Der Rest der Gesamtsumme setzt sich aus kleineren Sonderzahlungen zusammen.
Yahoo ist ein früher Star des Internets. Nach dem ersten Boom um die Jahrtausendwende ging es mit dem Unternehmen allerdings bergab. Vor allem die Konkurrenz von Google macht Yahoo seitdem schwer zu schaffen. Google beherrscht mit seiner Suchmaschine und seinem Online-Werbesystem heute weite Teile des Marktes.
Mayer will Yahoo wieder zu einer Größe des Internets machen und baut dazu auf neue Services und Inhalte. Die letzten Geschäftszahlen fielen allerdings mau aus, weil die Werbeerlöse bröckelten.
Als Mayer ihren neuen Job im vergangenen Sommer antrat, hatte sie für viel Aufsehen gesorgt, weil sie im Herbst erstmals Mutter wurde. Auf eine längere Babypause verzichtete sie.
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Marissa Mayer baut den strauchelnden Internet-Pionier Yahoo nach ihren Vorstellungen um. Der Konzern soll frischer, jünger, relevanter werden. Ihr größter Trumpf ist aber ihr bilderbuchtaugliches Netzwerk im Silicon Valley.
Seit Juli 2012 führt Mayer Yahoo. Die Führungsmannschaft hat sie seither ausgewechselt, vielen Produkten eine technologische Generalüberholung verpasst und Aktionäre mit Sonderausschüttungen erfreut. Angefangen hat ihre Karriere einst bei Google.
Bei Google fing Mayer als Mitarbeiterin Nummer 20 an. Das Bewerbungsgespräch führten die Gründer Larry Page (hier bei einer Google-Veranstaltung 2012) und Sergej Brin.
Eric Schmidt ist heute eine Art Außenminister bei Google. Angefangen hatte der Manager dort als CEO - und Aufpasser für die junge Truppe um Page, Brin, Mayer und Co. Die Verbundenheit zum einstigen Zögling Mayer ist geblieben.
Facebook-Top-Managerin Sheryl Sandberg ist die Power-Netzwerkerin schlechthin im Silicon Valley. Kennen- und schätzen gelernt haben sich Mayer und Sandberg als Kolleginnen bei Google. Ein Abstecher zu Sandbergs legendären Networking-Abenden in ihrem Haus in Atherton fühle sich stets "wie ein Besuch bei einer guten Freundin" an, sagte Mayer vor einiger Zeit dem manager magazin.
Sucht US-Präsident Barack Obama Rat bei Wirtschaftsführern, ist auch Mayers Ansicht gefragt. Etwa im November 2012, als Obama wegen der drohenden Fiskal-Klippe die Topführungskräfte aus Corporate America zum Gespräch einlud. Darunter: Muhtar Kent, Coca-Cola-Chef, oder Randall Stephenson, Lenker des Telekommunikationsriesen AT&T - und Marissa Mayer (ganz links).
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