Internetkonzern Yahoo-Übernahme durch Verizon verzögert sich

Man arbeitet immer noch am Abschluss des Milliardendeals: Der Verkauf des Yahoo-Kerngeschäfts wird nicht wie geplant in diesem Quartal erfolgen. Immerhin gab es auch gute Nachrichten von Internetpionier.
Yahoo-Zentrale in Sunnyvale, Kalifornien

Yahoo-Zentrale in Sunnyvale, Kalifornien

Foto: © Kimberly White / Reuters/ REUTERS

Der Internetkonzern Yahoo hat die Erwartungen von Analysten im vergangenen Quartal übertroffen. Das Unternehmen steigerte die Erlöse um 15 Prozent auf 1,47 Milliarden Dollar. Im Berichtszeitraum erwirtschaftete Yahoo   einen Überschuss von 162 Millionen Dollar nach einem Verlust von 4,43 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Allerdings war das Minus im Vorjahr vor allem auf eine Abschreibung auf Firmenanteile zurückgegangen. Im nachbörslichen Handel stiegen die Yahoo-Aktien um 1,2 Prozent.

Allerdings teilte der Internetpionier auch mit, dass sich die Übernahme des Kerngeschäfts durch Verizon verzögert. Man arbeite noch immer am Abschluss des im Juli 2016 vereinbarten 4,8 Milliarden Dollar schweren Deals. Der Verkauf werde sich vom ersten bis ins zweite Quartal 2017 verschieben. Durch das Bekanntwerden eines riesigen Hackerangriffs, bei dem im Jahr 2014 Daten von mindestens einer halben Milliarde Nutzer erbeutet wurden, waren die Übernahmebedingungen auf den Prüfstand geraten. Es gilt zwar als unwahrscheinlich, dass Verizon auf die Übernahme verzichtet, es gilt aber als gesichert, dass das US-Unternehmen den Preis drücken will.

Yahoo geriet zuletzt immer tiefer in die Krise und konnte mit den schnell wachsenden Online-Giganten Google und Facebook nicht mehr mithalten. Der eigentliche Gewinnbringer war meist die nun noch 15 Prozent schwere Beteiligung an dem chinesischen Onlinehändler Alibaba. Yahoo will nach dem Verkauf des Webgeschäfts an Verizon das restliche Unternehmen in "Altaba" umbenennen.

Wegen der Hackerangriffe läuft zudem offenbar eine Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC. Es solle festgestellt werden, ob das Unternehmen die Öffentlichkeit zu spät über die Vorfälle informiert habe, berichtete das "Wall Street Journal".

max/Reuters/dpa
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